Dies sind Kernaussagen aus dem Academic Freedom Index 2023 (AFI), einem Kooperationsprojekt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und dem V-Dem-Institut der Universität Göteborg in Schweden. Das von der Volkswagenstiftung gefördert wird,. "Aus der Perspektive eines durchschnittlichen Weltbürgers", so die Forschenden, "ist die Wissenschaftsfreiheit heute so schlecht geschützt wie zuletzt vor vier Jahrzehnten."
Der AFI liefert Daten zur Wissenschaftsfreiheit weltweit für den Zeitraum 1900 bis 2022. Die systematische Erhebung stützt sich auf Einschätzungen von 2197 Länderexpert:innen aus der ganzen Welt. Dies sind in der Regel Akademiker:innen, die entweder in dem Land leben, das sie kodieren, oder ausgewiesene wissenschaftliche Länderexpertise haben. Die einzelnen Bewertungen (318.219 Beobachtungspunkte) werden mithilfe eines statistischen Modells aggregiert, das vom V-Dem-Institut an der Universität Göteborg für einen größeren Demokratiedatensatz entwickelt wurde. Die VolkswagenStiftung fördert die Erstellung und wissenschaftliche Auswertung der Index-Daten seit 2021.
Der AFI setzt sich aus fünf Indikatoren zusammen. Jeder Indikator erfasst dabei eine andere Dimension der Wissenschaftsfreiheit:
- Freiheit der Forschung und Lehre,
- Freiheit des akademischen Austauschs und der Wissenschaftskommunikation,
- institutionelle Autonomie,
- Campus-Integrität,
- akademische und kulturelle Ausdrucksfreiheit
(FAU-Erlangen, Volkswagenstiftung)
Original publication:
Katrin Kinzelbach, Staffan I. Lindberg, Lars Pelke, Janika Spannagel (2023): Academic Freedom Index Update 2023, https://doi.org/10.25593/opus4-fau-21630
Die detaillierten Daten, aus denen sich der AFI 1900-2022 zusammensetzt, sind zur freien Verfügung online abrufbar. Unter https://academic-freedom-index.net kann eine neue, interaktive Website aufgerufen werden.
Interview mit Autorin Prof. Katrin Kinzelbach (ab Min 1:50)
YouTube-Video mit allgemeinen Informationen zum Academic Freedom Index