Genome Editing ist ein Sammelbegriff für neue Methoden , zu denen unter anderem TALEN (Transcription activator-like effector nuclease), ZFN (Zinkfingernukleasen), ODM (Oligonukleotid gerichtete Mutagenese (ODM) und das CRISPR-Cas9-System gehören.
Mit den Verfahren des Genome Editing ist es möglich, mit hoher Präzision punktgenaue Veränderungen (Mutationen) im Erbgut zu erzeugen. Gene können an- oder ausgeschaltet, eingefügt oder entfernt werden. Die gewünschten Ergebnisse werden dabei nicht nur zielgerichteter, sondern auch deutlich schneller erzielt als mit herkömmlichen Verfahren der Selektion.
Die neuen Verfahren - insbesondere das CRISPR-Cas9-System - haben in der Grundlagenforschung bereits zu einem erheblichen Erkenntnisgewinn in verschiedenen biowissenschaftlichen und biomedizinischen Disziplinen beigetragen. Ihr Anwendungspotential (z. B. in der Behandlung von Krankheiten) lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht endgültig abschätzen, gibt aber zu großen Hoffnungen Anlass.
Die mittels der neuen Methoden vorgenommenen Veränderungen des Genoms lassen sich mitunter nicht von jenen unterscheiden, die in der Natur vorkommen oder mit Hilfe konventioneller Methoden erzeugt werden.
Dennoch hat der Europäische Gerichtshof 2018 entschieden, dass Pflanzen, die mit Methoden des Genome Editing entstanden sind, dem Gentechnikrecht unterliegen.
Der VBIO hält eine Anpassung des Gentechnikgesetzes nach dem EuGH-Urteil zu Genome Editing für notwendig um Nachteile für Forschung und Entwicklung in Europa zu verhinden und in Zeiten des Klimawandels die Züchtung krankheitsresistenter und ertragreichere Pflanzen zu ermöglichen.
Weitere Informationen in unserem gemeinsam mit der WGG erstellten Impulspapier von 2020.