Die Fachsektion Didaktik der Biologie richtet auf Antrag ihrer Mitglieder Arbeitsgruppen zu verschiedenen Schwerpunkten ein. Derzeit bestehen folgende Arbeitsgruppen:
Die seit 2016 aktive wissenschaftliche Arbeitsgruppe „außerschulisches Biologielernen“ trifft sich regelmäßig und arbeitet daran, dass die Möglichkeiten des außerschulischen Biologielernens besser genutzt und mit dem klassischen Biologieunterricht enger verknüpft werden. An vielen Standorten in Deutschland und Österreich werden verschiedene Forschungsprojekte zum außerschulischen Biologielernen durchgeführt. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, diese Forschungsarbeiten zu bündeln, sich wissenschaftlich und informell auszutauschen und gemeinsame Aktivitäten anzustoßen. Dabei steht das Thema „Naturerfahrungen“ im Fokus der Arbeitsgruppe.
Im Februar 2019 fand die erste Arbeitstagung an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn statt. Einen kurzer Bericht über die Arbeitstagung gibt es hier.
In der Arbeitsgruppe Interessierte sind herzlich Willkommen.
Hauptansprechpartner der Gruppe ist Herr Jakob von Au , Universität Heidelberg sowie als Vertreterin Frau Dr. Alexandra Moormann, Museum für Naturkunde Berlin
Menschen mit Übergewicht, Essstörungen oder Allergien, mangelnde Impfbereitschaft, Antibiotikaresistenzen und Zivilisationskrankheiten gehören zu den großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Gesundheitsbezogene Probleme betreffen Bürgerinnen und Bürger individuell, haben aber auch großen Einfluss auf Politik, Ökonomie und Gesellschaft.
Die Förderung der Gesundheitskompetenz ist daher ein zentrales Ziel von Schule und entsprechend in den Curricula der Biologie verankert. Lernende sollen dazu befähigt werden, informierte Entscheidungen für ein gesundes Leben zu fällen. Im Biologieunterricht hat die Gesundheitsbildung eine lange Tradition, da biologische Fakten, Zusammenhänge und Prinzipien beim Verstehen von Organfunktionen und dem Körper als System eine zentrale Rolle spielen.
Die Arbeitsgruppe „Biologie & Gesundheit“ setzt sich dafür ein, theorie- und evidenzbasierte Konzepte für den Biologieunterricht zu entwickeln. Dabei sind gesundheitspsychologische, pädagogische und unterrichtspraktische Perspektiven zu berücksichtigen. So soll der Biologieunterricht als Kernelement schulischer Gesundheitsbildung weiterentwickelt und die Bedeutung der Biologie für die Gesundheitsbildung gestärkt werden.
Ansprechpersonen der Arbeitsgruppen sind:
Prof Dr. Kirsten Schlüter, Universität zu Köln
Prof. Dr. Uwe Simon, Universität Graz, Österreich
Digitale Medien sind international längst Standard in vielen Klassenzimmern. In deutschen Universitäten, Schulen und Studienseminaren sieht die Realität insbesondere in Bezug auf die technische Ausstattung und Digitalisierung von Unterricht noch anders aus. Zwar verfügen viele Schülerinnen und Schüler mit ihren privaten Smartphones über eine entsprechende technische Ausstattung – im Unterricht werden diese Möglichkeiten aber nur selten genutzt. Im Biologieunterricht bieten diese Medien ein großes Potenzial, deren Mehrwert sich aber nicht sofort erschließt. Konkret ist daher zu fragen, welche Chancen und Hürden sich für den Unterricht durch die Verfügbarkeit dieser Technologien eröffnen, was die Digitalisierung der Arbeits- und Lebenswelt für die beteiligten Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte bedeutet oder welche Konsequenzen auch die mit gesellschaftlichen Herausforderungen der Digitalisierung verbundenen Veränderungen für die Lehramtsausbildung oder das Verhältnis zwischen Schule, Eltern und Konzernen haben?
Zentrales Anliegen der Arbeitsgruppe „Digitalität und Biologiedidaktik“ ist es, diesen Fragen zu begegnen und entsprechende theorie- und evidenzbasierte Antworten für den Biologieunterricht mithilfe digitaler Medien zu geben. Im Rahmen der Arbeitsgruppe sollen Forschungsergebnisse erarbeitet, ausgetauscht und gebündelt werden, die Grundlage für kompetenzorientierte Konzepte für den Einsatz von digitalen Medien im Biologieunterricht sind. Dabei sind medienpädagogische, technische, fachliche und fachdidaktische Aspekte zu berücksichtigen, um so die Zukunftsfähigkeit des Faches sowie die Bedeutung der Biologie für Fragen der digitalen Transformation zu sichern.
Ansprechperson der Arbeitsgruppe ist Prof. Jorge Groß, Biologiedidaktik an der Leibniz Universität Hannover.
Biologielehrkräfte sind der Schlüssel zu qualitätsvollem Biologieunterricht und somit zu Lernerfolgen bei Schüler*innen. Die Beforschung der professionellen Kompetenz von Biologielehrkräften unter konkret fachdidaktischer Perspektive hat daher hohe Relevanz. Entsprechend hat das Feld der Lehrkräfteprofessionsforschung in den vergangenen Jahren an Aufmerksamkeit gewonnen. An verschiedenen Standorten wurden Instrumente zur Erfassung unterschiedlicher Kompetenzaspekte entwickelt und vielfältige Schwerpunkte in der Lehrkräfteprofessionsforschung gesetzt (bspw. zur Entwicklung, Förderung und Wirkung professioneller Kompetenz). Daraus hat sich innerhalb der FDdB ein komplexes Bild entwickelt und es fehlt bisher eine Gesamtübersicht, die es ermöglichen würde, Kapazitäten zu bündeln.
Die Arbeitsgruppe „Professionsforschung in der Biologiedidaktik“ bietet die Möglichkeit für einen besseren Austausch bzw. das engere Zusammenarbeiten zwischen den Standorten sowie die Bündelung von Kapazitäten.
Bei Interesse zur Mitarbeit können Sie sich auf unsere Mail-Liste eintragen: https://www.listserv.dfn.de/sympa/info/professionsforschung. So erhalten Sie alle Infos und Einladungen zu den Arbeitstreffen.
Ansprechpersonen der Arbeitsgruppe sind Daniela Mahler, Freie Universität Berlin; Lena von Kotzebue, Paris Lodron Universität Salzburg; Julia Arnold, Pädagogische Hochschule – Fachhochschule Nordwestschweiz
Biologiedidaktik ist nicht auf den Schulkontext begrenzt. Viele Fachdidaktiker*innen arbeiten seit langem konzeptionell und/oder forschend beispielsweise zu Wissen- oder Wissenschaftsvermittlung in Museen oder Naturstationen, in traditionellen Medien bis hin zu Social Media, in partizipativen Formaten (z.B. Citizen Science) oder in Aktivismusbewegungen, z.B. zum Thema Umwelt oder Klima. All diese Bereiche stellen Schnittstellen zum Praxis- und Forschungsfeld Wissenschaftskommunikation dar. In der Arbeitsgruppe “Wissenschaftskommunikation und Biologiedidaktik” tauschen wir uns daher zu den Aktivitäten, Herausforderungen und Synergien dieser Schnittstellen aus. Was können wir von der Wissenschaftskommunikation hinsichtlich Third Mission und der Dissemination biologiedidaktischer Forschung lernen? Welche biologiedidaktischen Theorien, Erkenntnisse und Methoden sind für das Forschungs- und Praxisfeld Wissenschaftskommunikation relevant?
Ansprechpersonen der Arbeitsgruppe sind Dr. Anna Beniermann HU Berlin (anna.beniermann(at)hu-berlin(dot)de) und Prof. Dr. Julia Lorke, RWTH Aachen University (julia.lorke(at)rwth-aachen(dot)de)
Die wissenschaftliche Arbeitsgruppe „inklusiver und naturwissenschaftlicher Unterricht“ (wAG inU) ist aus dem Netzwerk inklusiver naturwissenschaftlicher Unterricht (NinU) hervorgegangen. NinU wurde 2016 von Dr. Lisa Rott und Prof. Dr. Simone Abels mit dem Ziel gegründet, Initiativen und Entwicklungen im Bereich inklusiven Nawi-Unterrichts zu bündeln und voranzutreiben. Seitdem treffen sich mit dem Thema in der Forschung, Lehre und Fortbildung befasste Naturwissenschaftsdidaktiker*innen zweimal pro Jahr an wechselnden Universitätsstandorten, um inklusive Bildung an Schulen durch forschungsbasierte Unterrichtsentwicklung in den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Physik zu unterstützen. Kernstück der bisherigen Entwicklungen sind das NinU-Schema, das Perspektiven der Naturwissenschaftsdidaktiken mit denen der inklusiven Pädagogik verknüpft, sowie das NinU-Raster, das (angehende) Lehrpersonen bei der Planung und Reflexion naturwissenschaftlichen Unterrichts unterstützt. Aus dem NinU wurde darüber bereits mehrfach veröffentlicht und Erkenntnisse sowohl auf Tagungen der FDdB als auch der GDCP vorgestellt. Die Ziele, Inhalte und etablierten Formate wird auch die wAG inU beibehalten.
Kontakt und weitere Informationen: Bei der GDCP repräsentieren Simone Abels (simone.abels(at)leuphana(dot)de, Jürgen Menthe, Andreas Nehring und Lisa Rott die wAG. Bei der FDdB repräsentieren Melanie Basten (melanie.basten(at)uni-bielefeld(dot)de), Laura Ferreira González (l.ferreiragonzalez(at)uni-koeln(dot)de) und Silvia Fränkel (silvia.fraenkel(at)uni-koeln(dot)de) die wAG.
Künstliche Intelligenz (KI) eröffnet im Bildungsbereich und in der Naturwissenschaftsdidaktik zahlreiche neue Möglichkeiten, um Lehr- und Lernprozesse zu verbessern und tiefer zu verstehen. Dabei lassen sich drei wesentliche Ansätze unterscheiden: Zum einen ermöglicht das Lernen mit KI, dass KI-Anwendungen den naturwissenschaftlichen Unterricht unterstützen, indem sie individuelles Feedback geben, Lehrkräften durch Dashboards detaillierte Einblicke in den Lernfortschritt bieten oder Lerninhalte an die Bedürfnisse der Schüler anpassen. Zum anderen wird durch das Lernen über KI die Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit künstlicher Intelligenz gefördert. Lernende lernen, wie sie Muster in Daten erkennen oder sich kritisch mit den Möglichkeiten und Grenzen von KI auseinandersetzen. Schließlich wird KI in der Forschung genutzt, um große Datenmengen zu analysieren und wissenschaftliche Fragestellungen zu beantworten. Trotz dieser Chancen bestehen Herausforderungen, wie ethische und ökologische Risiken oder das Fehlen von Standards. Um diesen zu begegnen, ist ein intensiver Austausch notwendig, unterstützt durch Workshops und Symposien.
Ansprechpersonen: Marcus Kubsch (kubsch(at)fu-berlin(dot)de), Peter Wulff (peter.wulff(at)ph-heidelberg(dot)de), Nicole Graulich (nicole.graulich(at)didaktik.chemie.uni-giessen(dot)de), Marit Kastaun (m.kastaun(at)uni-kassel(dot)de)