VBIO

Ethische Erwägungen

Durch die synthetische Biologie ergeben sich eine Reihe ethischer Dilemmata für den Einzelnen und die Gesellschaft.

  • Grenzziehung zwischen „lebendig“ und „nichtlebendig“:   
    Es wäre zu klären, ob von Grund auf technisch designte und konstruierte biologische Systeme als Leben angesehen, oder von diesem unterschieden werden sollten. Sollen bei dieser Einordnung allein biologische Kriterien oder auch ethische Erwägungen eine Rolle spielen?
  • Grenzziehung zwischen natürlich und künstlich:     
    Was ist „natürlich“ was ist „nicht natürlich“? Ist eine durch technische Eingriffe auf ihre allernötigste Grundausstattung reduzierte, sogenannte Minimalzelle (noch) als natürliches Leben anzusehen oder doch als künstliches Leben?
  • Eingriff in Entstehung und Evolution von Lebewesen:       
    Ist der gezielte menschengemachte Eingriffs in die Entstehung von Lebewesen ethisch zulässig oder nicht?
  • Patentierung von Lebewesen, Herstellungsverfahren etc.:  
    Die wirtschaftliche Tragweite der synthetischen Biologie umfasst letztlich auch die Patentierung von Lebewesen oder Herstellungsverfahren für synthetische Organismen. Die Frage, ob Leben (falls die Erzeugnisse wiederum als solches eingestuft werden) patentierbar sein dürfe oder nicht, wird allerdings kontrovers diskutiert
  • Technologische Disparitäten:            
    Auf politischer Ebene besteht die Sorge, dass durch die synthetische Biologie der schon vorhandene Spalt zwischen technologisch fortgeschrittenen Ländern und Entwicklungsländern größer werde.