Eine vielfältigere Nahrung konnte sogar negative Auswirkungen des Befalls mit parasitären Wachsmottenlarven abschwächen. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Agriculture, Ecosystems and Environment erschienen.
Die Forscherinnen haben Hummelvölker in Mittel- und Norddeutschland aufgestellt und Pollen von heimkehrenden Hummeln gesammelt, um die Bedeutung der Pollen-Nahrung und der Diversität von Lebensräumen in Agrarlandschaften auf die Fortpflanzung zu untersuchen. Der Einfluss von Massentrachten mit einem zeitlich begrenzten und einseitigen Blütenangebot sowie Landschaftselemente, die sich durch ein kontinuierliches und diverses Blütenangebot auszeichnen, wurden analysiert.
„Unsere Studie hat gezeigt, dass nicht einzelne Lebensräume – wie zum Beispiel blütenreichen Gärten – oder halbnatürliche Lebensräume – wie Hecken und Blühstreifen – zur erfolgreichen Reproduktion der Dunk-len Erdhummel Bombus terrestris beitragen, sondern die Vielfalt der Lebensräume in der gesamten Unter-suchungslandschaft“, so die Erstautorin Sandra Schweiger, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Funktionelle Agrobiodiversität der Universität Göttingen. „Es müssen also unterschiedlichste blütenreiche Landschaftselemente vorhanden sein. Darüber hinaus kann ein diverses Pollen-Nahrungsangebot zu einem besseren Koloniewachstum und mehr Nachkommen, insbesondere Jungköniginnen, beitragen.“ Die Leiterin der Abteilung, Prof. Dr. Catrin Westphal, ergänzt: „Zudem mindert ein diverses Pollen-Nahrungsangebot negative Auswirkungen des Befalls der Kolonien mit parasitären Wachsmottelarven, die den Reproduktionserfolg der Hummeln ernsthaft gefährden können.“
Universität Göttingen
Originalpublikation:
Schweiger, S.E. et al. Pollen and landscape diversity as well as wax moth dep-redation determine reproductive success of bumblebees in agricultural landscapes. Agriculture, Ecosystems and Environment. 2022. https://doi.org/10.1016/j.agee.2021.107788