Das Kuratorium „Wildbiene des Jahres“ des Arbeitskreises Wildbienen-Kataster hat die Garten-Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella) zur Wildbiene des Jahres 2025 gekürt. Mit dieser Auszeichnung soll die Aufmerksamkeit auf diese faszinierende Wildbienenart gelenkt werden, die durch ihre außergewöhnliche Nestbauweise beeindruckt: Die Weibchen schneiden mit ihren Kiefern ovale Blattstücke ab, um ihre Brutzellen damit auszukleiden. „Die Garten-Blattschneiderbiene ist eine von 15 Arten aus dieser spannenden Gattung in Deutschland. Ihre Wahl zur Wildbiene des Jahres freut mich daher besonders“, kommentiert Dr. Mare Haider, Sprecherin des Arbeitskreis Wildbienen-Kataster, die diesjährige Entscheidung.
Tapeziertes Eigenheim und vielfältiger Lebensraum:
Als „Tapete“ nutzt die Wildbiene die Blätter von Pflanzen wie Wildrosen oder Hainbuchen. Sie nistet in selbst gegrabenen Gängen, morschem Holz oder in Nisthilfen mit passenden Bohrlöchern (6 mm Durchmesser). Die Tiere nutzen sogar Blumentöpfe zur Nestanlage. Als typische Sommerbiene ist sie zwischen Ende Juni und Ende August aktiv und bevorzugt einen Lebensraum mit Wildpflanzen und Blütenvielfalt. Besonders häufig ist sie in naturnahen Gärten, auf Wiesen und an Weg- und Waldrändern zu finden. Auch im Siedlungsraum kann man sie bei entsprechenden Bedingungen antreffen.
Faszinierende Eigenschaften:
Die Weibchen transportieren den Pollen in ihrer orangeroten „Bauchbürste“. Die Männchen besitzen auffällig verbreiterte Vorderbeine, die bei der Paarung eine entscheidende Rolle spielen. Diese „weißen Fausthandschuhe“ dienen der Übertragung von Duftstoffen während der Paarung und sind ein besonderes Erkennungsmerkmal.
Unterstützung für die Wildbiene des Jahres:
Um die Garten-Blattschneiderbiene zu fördern, sind der Verzicht auf eine intensive Gartenpflege und das Anlegen von Blühstreifen mit heimischen Wildpflanzen hilfreich. Nisthilfen können ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten.
Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart