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Fragen und Antworten zum Studium der Biowissenschaften

Immer wieder erreichen uns Fragen zum Studium der Biowissenschaften. Hier finden SIe eine kleine Auswahl - und unsere Antworten dazu:

FAQs zu Studium

Was soll ich studieren?

Diese Frage ist nicht mehr so einfach zu beantworten wie früher, als man lediglich zwischen den Diplom-Studiengängen Biologie und Biochemie wählen konnte. Seit der Bologna-Reform gibt es an fast jedem Standort mehrere verschiedene grundständige Bachelor Studiengänge in den Biowissenschaften und im deutschsprachigen Raum insgesamt an die 600 biowissenschaftliche Masterstudiengänge. Der klassische Einstieg ist aber immer noch der Bachelor in Biologie, bei dem eine möglichst breite Palette an biowissenschaftlichen Grundlagen angeboten wird. Die Entscheidung für ein bestimmtes Fachstudium erfolgt dann erst im Master.
Es gibt aber auch spezialisierte Bachelor Programme, wie z.B. Bioinformatik, Biotechnologie oder Biomedizin, die bewusst sich nur auf bestimmte Bereiche der Biologie konzentrieren und dabei aber bewust andere Bereiche vernachlässigen. Bachelor Studiengänge an Fachhochschulen betonen einen stärkeren Anwendungsbezug, haben in der Regel ein verpflichtendes Praxissemester und geben die Ausbildungsinhalte weit stärker vor als die Universitäten.
Bei allen Studiengängen wird darauf geachtet, dass die naturwissenschaftlichen Grundlagenfächer, vor allem Chemie und Physik, aber auch die Mathematik, nicht zu kurz kommen. Moderen Biowissenschaften kommen ohne diese Hilfswissenschaften nicht mehr aus.
Eine Orientierung über die verschiedenen grundständigen Bachelor- und weiterführenden Masterstudiengänge liefern unsere online Suchmaschinen:
www.bachelor-bio.de
www.master-bio.de

Wo soll ich studieren?

Viele Gründe können die Wahl des Studienortes beeinflussen: Die Größe des Fachbereichs (Anonymität versus Vielfalt), die Größe der Stadt (Attraktivität versus Kosten). Wirklich wichtig bei der Wahl des Studienorts sollte für Sie aber die biologische Fachrichtung sein, die Sie interessiert. Prüfen Sie vorab, welche weiterführenden Master-Programme und Spezialisierungen an einer Fakultät angeboten werden. Denn meist ist es einfacher, an einer Universität in ein Master-Programm aufgenommen zu werden, bei der man auch den Bachelor Abschluss erhalten hat. Prinzipiell ist aber ein Wechsel der Hochschule nach dem Bachelor möglich. Hier hilft dann der www.master-bio.de bei der Entscheidung für einen bestimmten Standort.
Für Lehramtskandidaten ist es wichtig, in dem Bundesland zu studieren, in dem man später auch unterrichten möchte, da die einzelnen Bundesländer in der Regel einen Abschluss (meist Staatsexamen) aus dem eigenen Land bevorzugen.
 

Worauf muss ich beim Studium achten?

Auch wenn die Spezialisierung früher oder später stattfinden muss, sollten Sie darauf achten, sich ein gutes, fundiertes Basiswissen über viele biologische Disziplinen anzueignen. Daher plädieren wir gerade in den grundständigen Bachelor Studiengängen eher für breit angelegte Biologie Studiengänge als für die fachlich engeren Spezialstudiengänge. Studiumsbegleitende externe Praktika sind zu empfehlen, da sie helfen, sich beruflich zu orientieren, Erfahrungen zu sammeln und Kontakte zu knüpfen. Ein Aufenthalt im Ausland hat mittlerweile den Exotenstatus verloren. Er ist aber eine gute Möglichkeit, selbständiges Arbeiten zu trainieren, Netzwerke auszubauen und über den Tellerrand hinauszuschauen. Da Englisch in den Biowissenschaften inzwischen Umgangs-Sprache ist, empfiehlt sich ein Aufenthalt im englischsprachigen Ausland um frühzeitig Sprachbarrieren zu überwinden.
Um den Berufseinstieg zu erleichtern empfehlen wir Ihnen, sich frühzeitig zu orientieren und Kontakte zu Firmen und Institutionen aufzubauen.

Was ist besser: Ein Studium an einer Fachhochschule, oder an einer Universität?

Das hängt davon ab, was Sie beruflich später machen möchten. Allgemein gilt die Ausbildung an Fachhochschulen u. a. durch betriebliche Praktika als anwendungsbezogen, aber auch als verschult. Die Fachhochschulen wurden meist als technische Hochschulen gegründet und bilden vorwiegend Ingenieure aus. Dies schlägt sich auch in den biowissenschaftlichen Angeboten nieder. Botanik und Zoologie sind an den Fachhochschulen selten vertreten, dafür massiv die naturwissenschaftlich ausgerichtete Biotechnologie und vor allem die Bioverfahrenstechnik. Die universitären Studiengänge sind mit der Einführung des Bachelor/Mastersystems ebenfalls verschulter geworden. Sie wollen Nachwuchswissenschaftler heranziehen und nicht bereits nach drei bis vier Jahren die Studierenden an die Wirtschaft verlieren. Daher machen Bachelorabsolventen von Universitäten regelmäßig noch Ihren Master und zu 2/3 auch noch eine Promotion.
 

In welchem Bereich soll ich mich spezialisieren, damit ich gute Berufsaussichtenten habe?

Die meisten beantworten diese Frage mit Molekularbiologie/Biochemie/Mikrobiologie/Genetik. Denn es lässt sich nicht leugnen, dass die Biotech- und Pharmabranche den größten und stabilsten Arbeitsmarkt für Biologen darstellt. Im Gegensatz dazu ist es schwieriger mit den klassischen Fächern wie Zoologie und Botanik eine Stelle zu finden, die wirklich auf die Ausbildung passt. Dennoch stellt sich die Situation nicht nur so schwarz/weiss dar.
Behalten Sie daher den Arbeitsmarkt im Auge, aber spezialisieren Sie sich auf gar keinen Fall in einem Bereich, den Sie eigentlich furchtbar finden. Zufriedenheit am Arbeitsplatz ist ein entscheidender Faktor im beruflichen Leben. Mehr dazu in den FAQs zum Berufseinstieg.

Brauche ich einen Master-Abschluss?

Nach der Umstellung vom Diplom- auf das Bachelor/Mastersystem gibt es nun die Möglichkeit, schon mit dem Bachelor nach drei Jahren Studium den Berufseinstieg zu wagen. Es hat sich aber bis jetzt kein nennenswerter Arbeitsmarkt für Bachelors der Biologie (Universität) aufgetan. Diese müssen mit TA, Laboranten und Technikern konkurrieren. Die praxisorientierten Bachelorabsolventen der Fachhochschulen haben dagegen gute Chancen die bisherigen Stellen von Dipl.-Ing.(FH) zu besetzen. Für eigenständiges wissenschaftliches Arbeiten ist der Bachelor nicht ausreichend. Deshalb empfiehlt sich an Universitäten auf jeden Fall ein konsekutiver Masterstudiengang nach dem Bachelor-Abschluss.
 

Soll ich promovieren?

Die Promotion ist die Voraussetzung für eine weitere wissenschaftliche Karriere. Wenn Sie schon wissen, dass Sie nicht in die Forschung wollen, sollten Sie überlegen, ob sich eine Promotion wirklich lohnt. Promovierte gelten für manche Tätigkeiten als überqualifiziert (auch wenn das oft eher vorgeschoben ist).
Bitte bedenken Sie: Nach einer Promotion sind sie in jedem Fall noch drei bis vier Jahre älter. Für manche Trainee-Jobs oder Volontariate ist es dann ggf. zu spät (Altersgrenze). Dennoch hilft die Promotion in vielen Bereichen. Arbeitgeber schätzen eine Promotion, weil diese belegt, dass der potentielle Arbeitnehmer hohe Frustrationstoleranz und Durchhaltevermögen besitzt und gelernt hat selbstständig und selbstverantwortlich zu arbeiten. Nicht zuletzt lernt man auch noch eine ganze Menge und kann wichtige Kontakte knüpfen.
Eine Promotion aus Verlegenheit ist selten sinnvoll, da erwartet wird, dass Sie sich voll mit dem gewählten Thema identifizieren und sich zu einem echten und hochmotivierten Experten in diesem Bereich entwickeln.

Gibt es Alternativen zu einem Biologie-Studium?

Wenn Sie gerne in den Biowissenschaften arbeiten möchten, aber eine langwierige akademische Ausbildung nicht das Richtige für Sie ist, können Sie sich auch für eine betriebliche oder schulische Ausbildung entscheiden, z.B. als Biologielaborant oder biologisch technischer Assistent. Das Labor wird dann langfristig zu Ihrem Arbeitsplatz, in dem Sie sich entfalten können. Sie haben aber dann auch noch verschiedene Möglichkeiten sich weiterzubilden: So zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Biotechniker oder Sie beginnen doch noch ein Studium zum Bachelor der Biologie. Mehr Infos finden Sie bei uns unter Berufliche Ausbildung