VBIO
Aktuelles aus den Biowissenschaften

Bilanz und Ausblick: Bundesdelegiertenkonferenz des VBIO

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Die diesjährige Bundesdelegiertenversammlung (BDV) des VBIO fand am 27. Oktober 2023 statt – einmal mehr als online-Veranstaltung. Vertreter/-innen aus zwölf Landesverbänden und zwanzig Fachgesellschaften nahmen daran teil. Im Mittelpunkt standen Berichte über die Aktivitäten des vergangenen Jahres und die aktuelle Finanzsituation. Beschlossen wurde auch eine neue Beitragsordnung für das Jahr 2024.

Der Präsident des VBIO, Prof. Dr. Karl-Josef Dietz, unterstrich in seinem Bericht die zentrale Bedeutung der Biologie in vielen Lebensbereichen. So habe die Biologie eine zentrale Position im Konzept „oneHealth“. Natur und Vielfalt und der Wert der Biosphäre in ihrer Gesamtheit seien nicht zu unterschätzen. Wichtige Aufgabe des VBIO sei es, „Biologie“ bekannt zu machen und für die Biologie zu begeistern. Außerdem müsse man darauf hinwirken, dass Wissenschaft und Forschung machbar blieben. Der VBIO sei „politisch und aktuell“, wie seine Aktivitäten zum Thema „Zugang und gerechter Vorteilsausgleich“ (ABS) sowie zur Besetzung der zentralen Kommission für Biologische Sicherheit (ZKBS) belegten. Der VBIO engagiere sich auf verschiedenen Wegen – etwa über das Verbandsjournal "Biologie in unserer Zeit" – in der Wissenschaftskommunikation und bereite dazu auch ein Positionspapier vor. Der VBIO sei jung, präsent und dynamisch und biete verschiedene Veranstaltungen, Workshops und Preise für Nachwuchskräfte an.

Auch die Sprecherin der Fachgesellschaften, Prof. Dr. Felicitas Pfeifer, gab einen Einblick in die Aktivitäten mit den Fachgesellschaften. Diese treffen sich in regelmäßigen Abständen online, um sich über die aktuellen Aktivitäten auf dem Laufenden zu halten und sich auszutauschen. Dabei entwickeln sich häufig spannende und teils auch kontroverse Diskussionen zu Themen wie etwa der Rolle von Biolog/-innnen in der Biomedizin oder zu “Wissenschaftlichen Tierversuchen“. Zum letztgenannten Thema ist auch ein VBIO-Diskussionsforum in Vorbereitung.

Marga Radermacher, Sprecherin der Landesverbände berichtete aus der Arbeit der Landesverbände, die dem VBIO in ihrer jeweiligen Region ein Gesicht geben. Die Aktivitäten sind dabei so unterschiedlich wie die Landesverbände selbst. Als Beispiele seien hier nur genannt: Information und Beratung von Lehrenden und Studierenden, Online-Stammtische, Exkursionen, Vernetzung mit außerschulischen Bildungsorten (Museen, naturwissenschaftlichen Sammlungen, Schülerlabore), Unterstützung studentischer Gruppen, Biologentage sowie Vorträge und Wettbewerbe. Die Mehrzahl der Landesverbände verleiht darüber hinaus jedes Jahr den Karl von Frisch-Abiturientenpreis für Abiturient/-innen mit exzellenten Leistungen im Fach Biologie.

Unter dem Tagesordnungspunkt Finanzen stellte der Schatzmeister, Prof. Dr. Christian Lindermayr, den Abschluss für das Jahr 2022 vor. Dieser wurde von den Kassenprüfern ordnungsgemäß geprüft, ohne dass Beanstandungen gefunden wurden. Die BDV 2023 folgte daher der Empfehlung der Kassenprüfer und entlastete das Präsidium des VBIO einstimmig.

Der Schatzmeister des VBIO erläuterte in seinem Statement noch einmal die zwingende Notwendigkeit einer Erhöhung der Mitgliedsbeiträge. Die im vergangenen Jahr von der BDV beschlossene stufenweise Erhöhung würdigte er als eine Entscheidung mit Augenmaß in Zeiten steigender Kosten, die die privaten Budgets der VBIO-Mitglieder ohnehin strapazierten. Auf diese Weise konnte die in der Bundesdelegiertenversammlung 2022 ebenfalls diskutierte einstufige Erhöhung vermieden werden.

Die finanzielle Lage des VBIO verdient weiterhin Aufmerksamkeit. Nach wie vor gibt es ein strukturelles Defizit. Dieses Defizit konnte durch die erste Stufe der bei der BDV 2022 beschlossenen Beitragsanpassung für das laufende Jahr 2023 ausgeglichen werden. Bereits absehbare Ausgabensteigerungen (Gehälter, Betriebskosten, allgemeine Teuerung) können in 2024 durch die bereits in 2022 beschlossene zweite Stufe der Anpassung der Mitgliedsbeiträge ausgeglichen werden. Die vorgelegte Budgetplanung für das Jahr 2024 wurde daher ebenso wie die angepasste Beitragsplanung mit großer Mehrheit angenommen. Die neue Beitragsordnung sieht ab dem 01.01.2024 eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge für die Voll-Mitgliedschaft und Senior-Mitgliedschaft um weitere 5,00 Euro vor. Die Basis-Mitgliedschaft ist von der Beitragserhöhung nicht betroffen.

Die Bundesdelegiertenversammlung 2023 hat einmal mehr die großen Herausforderungen aufgezeigt, denen sich der VBIO stellt. Aber sie hat auch die Basis dafür gelegt, dass sich der VBIO auch weiterhin für die biowissenschaftliche Community einsetzen und nach außen als „der“ Ansprechpartner der Biologie wirken kann.

(VBIO)


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