VBIO

Der VBIO zur Schulbiologie

Biowissenschaftliche Erkenntnisse liefern Grundlagen zur Beantwortung wesentlicher Zukunftsfragen für z. B. Gesundheit, Ernährung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Grundlegendes biowissenschaftliches Wissen wird so für die Gesellschaft wie für den Einzelnen immer bedeutsamer. Dabei bildet biologisch-naturwissenschaftliches Denken die Basis für rationale, wissensbasierte Entscheidungen. In diesem Kontext kommt dem Biologieunterricht eine herausgehobene Bildungsverantwortung zu. Lehrkräfte müssen daher sowohl über hohe fachwissenschaftliche als auch fachdidaktische Kompetenzen verfügen.

Der VBIO hat zum Thema Schulbiologie im Juli 2019 Position bezogen. Den Volltext finden Sie hier

    Positionspapier Schulbiologie

    Die Biologie mit ihren vielen Teildisziplinen gewinnt auf Grund ihrer rasant fortschreitenden Forschungsergebnisse laufend neue Erkenntnisse, die unmittelbare Auswirkungen auf das Leben eines jeden Einzelnen, auf die Gesellschaft, die Wirtschaft, die Politik und auch Kultur haben. Biologische Paradigmen, Denkmuster und Erklärungsmodelle werden zunehmend auch von Geisteswissenschaftlern angewendet, finden also Einzug in Gebiete, in denen traditionell das menschliche Selbstverständnis und seine spezifischen Leistungen und Orientierungen thematisch sind, d. h. auch die Anthropologie und Psychologie sowie die Geistes- und Kulturwissenschaften. Die Biologie hat sich damit zur Leitwissenschaft des 21. Jahrhunderts entwickelt. Dies muss sich im Schulunterricht widerspiegeln.

    Moderne Techniken und zukunftsweisende Forschung der Biowissenschaften beeinflussen also die Entwicklung unserer Gesellschaft nachhaltig und berühren das vertraute Wertesystem. Erst eine professionelle Anleitung zu biologisch-naturwissenschaftlichem Denken und Arbeiten ermöglicht rationale, wissensbasierte Entscheidungen und schützt vor ideologischer Polemik und Indoktrination. Für die Entwicklung von jungen Menschen zu mündigen Bürgern und Bürgerinnen einer lebendigen Demokratie sind Kompetenzen aus dem breiten Feld der Biowissenschaften Voraussetzung, um entscheidungsfähig Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Der VBIO plädiert daher mit Nachdruck für eine Stärkung des Faches Biologie in allen Schulformen und Schulstufen.

    Damit der Biologieunterricht auf zentrale Gegenwarts- und Zukunftsaufgaben gut vorbereiten kann, sollte er folgenden Empfehlungen des VBIOentsprechen:

    Erreichung der Ziele der KMK-Bildungsstandards durch

    • weiterhin hohen Anteil biologischer Themen im Sachunterricht der Primarstufe,
    • durchgängigen, mindestens zweistündigen Biologieunterricht in der Sekundarstufe I,
    • Belegverpflichtung von zwei naturwissenschaftlichen Kursen in der Oberstufe, darunter ein mindestens dreistündiger Biologiekurs,
    • Ausbau von den regulären Unterricht ergänzenden Angeboten wie fachliche Wahlunterrichtsangebote oder die Nutzung von Lehr-Lern-Laboren zur Förderung für besonders interessierte Schülerinnen und Schüler,
    • Unterrichtsangebot von Leistungskursen/Profilfächern mit vertiefter Fachlichkeit im Umfang von fünf Wochenstunden,
    • Ermöglichung biologischer Facharbeiten zur Förderung wissenschaftsgeleitenden Denkens und Arbeitens.
    • optimierte Abstimmung der curricularen Inhalte zwischen den affinen Unterrichtsfächern,