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Archaeopteryx zum "Fossil des Jahres" 2020 ernannt

Das Eichstätter Archaeopteryx Exemplar wurde 1951 gefunden und ist seit der Eröffnung des Jura-Museums in Eichstätt im Jahre 1976 eines der Highlights der dortigen Ausstellung.
Das Eichstätter Archaeopteryx Exemplar wurde 1951 gefunden und ist seit der Eröffnung des Jura-Museums in Eichstätt im Jahre 1976 eines der Highlights der dortigen Ausstellung. Foto: Jura-Museum Eichstätt

Der Urvogel Archaeopteryx gehört zu den bekanntesten Fossilien der Welt. Die Paläontologische Gesellschaft hat ihn nun zum „Fossil des Jahres“ 2020 ernannt. Vertreten wird die Gattung Archaeopteryx durch das Eichstätter Exemplar, das am 9. Januar 2020 im Jura-Museum Eichstätt im Rahmen eines Festakts gewürdigt wurde.

Die Paläontologische Gesellschaft wählt jedes Jahr ein besonderes Fossil zum „Fossil des Jahres“. Die 2008 ins Leben gerufene Auszeichnung soll zu einer verstärkten Wahrnehmung der Paläontologie in der Öffentlichkeit beitragen und die zentrale Rolle von Fossilien für die Erforschung des Lebens auf der Erde veranschaulichen.

Die große Bedeutung von Archaeopteryx für die Evolutionsforschung wurde schon früh erkannt: Das Tier vereinigt Reptil- und Vogelmerkmale und belegt so die stammesgeschichtliche Herkunft der Vögel, deren direkte Vorfahren Raub-Dinosaurier des Erdmittelalters waren. Die Federn des Urvogels waren asymmetrisch und schon genauso konstruiert wie die Schwungfedern moderner Vögel. Ähnlich wie manche heutige Greifvögel hatte Archaeopteryx Federhosen, also gefiederte Beine, wie sich erst kürzlich herausgestellt hat. Flügel, Federn und Gabelbein machen Archaeopteryx zum Vogel, während Zähne, der lange verknöcherte Schwanz, Bauchrippen und die Krallen an den Flügeln auf seine Sauriernatur verweisen.

In den vergangenen 160 Jahren wurden 13 Fossilien von Urvögeln gefunden, von denen sich die meisten Archaeopteryx zuordnen lassen. Alle stammen aus den etwa 150 Millionen Jahre alten Plattenkalken des Oberen Jura der Fränkischen Alb in der weiteren Umgebung Eichstätts (den "Solnhofener Plattenkalken"). Jedes der 13 bekannten Exemplare trug zum Wissen über die Gattung Archaeopteryx bei. Der Eichstätter Archaeopteryx war ein Jungtier. Das Exemplar ist daher das kleinste bisher bekannte. Aufgrund seines guten Erhaltungszustandes hat es wichtige Erkenntnisse über die Schädelanatomie erbracht. Das Exemplar wurde 1951 gefunden und ist seit der Eröffnung des Jura-Museums in Eichstätt im Jahre 1976 eines der Highlights der dortigen Ausstellung. Seit dem 10. Januar 2020 ist das Museum nach der vorübergehenden Schließung wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Staatliche Naturwissenschaftliche Sammlungen Bayerns


Weitere Informationen:

http://www.jura-museum.de - Jura-Museum Eichstätt