VBIO

Biotechnologie-Industrie sieht trotz positiver Bilanz Verbesserungspotenzial bei Forschungszulage

Rund zwei Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes zur steuerlichen Förderung von Forschung und Entwicklung, kurz Forschungszulagengesetz – FZulG, zieht die Biotechnologie-Branche weitgehend positive Bilanz über das Förderinstrument. So das Ergebnis einer Umfrage des Biotechnologie-Branchenverbandes BIO Deutschland e. V. bei seinen Mitgliedsunternehmen.

77 Prozent derer, die schon Erfahrungen mit der Forschungszulage hatten, gaben an, diese sei positiv, nur 23 Prozent fanden diese negativ. Die positive Bewertung wurde v. a. von Unternehmen aus den Sektoren Therapie und Diagnostika, Enzyme und Auftragsforschung ausgestellt. Die meisten der negativen Rückmeldungen fallen in den Bereich Therapieentwicklung, der durch sehr hohe Kosten und beträchtliche Entwicklungsrisiken charakterisiert ist. Die Rückmeldungen zeigen aber auch das Verbesserungspotenzial bei der Ausgestaltung des Gesetzes, z. B. die Anhebung des Fördersatzes oder die Erhöhung der Volumina.

Heike Balzer, die gemeinsam mit Dirk Honold die Arbeitsgruppe Finanzen und Steuern der BIO Deutschland leitet, kommentiert: „Die Umfrageergebnisse und Kommentare unserer Unternehmen zeigen, dass die Forschungszulage eine sinnvolle Förderung zur Finanzierung kleinerer Forschungsprojekte und zur Unterstützung einer Anschubfinanzierung sein kann. Für großvolumige Forschungsvorhaben der medizinischen Biotechnologie ist sie allerdings nur ein kleiner Baustein zur Finanzierung und Förderung der Projekte. Trotz des mehrheitlich positiven Feedbacks unserer Unternehmen sehen wir dennoch Bedarf für Nachbesserungen, um die Förderung für deutlich mehr Unternehmen attraktiv und sinnvoll zu machen. Zu nennen wäre beispielsweise die Vereinfachung der Antragstellung. Zudem empfehlen wir die Erhöhung der Fördervolumina, die Anhebung des Fördersatzes um mindestens fünf auf 30 Prozent sowie eine deutliche Ausweitung bzw. Abschaffung der Bemessungsgrundlage der förderfähigen Forschungsaufwendungen.“

BIO Deutschland