Christine Lang, Co-Leiterin der AG Industrielle Bioökonomie von BIO Deutschland erklärt: „Wir haben in Deutschland hervorragende Forschung im Bereich der industriellen Biotechnologie. Doch wie in vielen anderen Bereichen hakt es beim Transfer vom Labor- in den Industriemaßstab. Die Gründe dafür sind vielfältig. Wir müssen deshalb verschiedene Hebel einsetzen, um in diesem Zukunftsfeld nicht den Anschluss und unsere Souveränität zu verlieren. Wichtig wäre, dass wir beim Vergleich von bio-basierten mit traditionellen fossil-basierten Produkten alle entstandenen Kosten einbeziehen, also auch den ökologischen Fußabdruck. Dann würde der Vorteil der neuen Produkte besser sichtbar. Außerdem brauchen wir natürlich einen Market-Pull. Das heißt, dass es verbindliche Regeln für die Inhaltsstoffe neuer Produkte geben muss, wie z. B. in Form von Beimischungsquoten und Materialvorgaben.“
Jörg Riesmeier, ebenfalls Leiter der AG, ergänzt: „Um unsere biotechnologischen Neuerungen auf den Markt zu bringen und zu Innovationen zu befördern, benötigen wir auch Kapital. Das fängt bei maßgeschneiderten Förderprogrammen für vorwettbewerblich Pilotanlagen und das erste Scale-up in industriellen Demonstrationsanlagen an. Für die Wachstumsphasen von vielversprechenden jungen Unternehmen brauchen wir vor allem mehr Venture Kapital. Deshalb müssen wir gesetzliche Möglichkeiten schaffen, dass deutsche und europäische Kapitalsammelstellen vermehrt in diese Asset-Klasse investieren dürfen.“
BIO Deutschland