VBIO

Weichenstellung: Bundesdelegiertenversammlung des VBIO 2025 tagte in Berlin

Das neu gewählte Präsidium des VBIO Foto: VBIO, Elbing

Die Bundesdelegiertenversammlung (BDV) des VBIO ist das höchste Entscheidungsgremium des Biologenverbandes. In diesem Jahr tagte sie am 12. Mai in Berlin. Neben verschiedenen Berichten und Informationen zu Aktivitäten und Finanzen des VBIO stachen zwei Tagesordnungspunkte besonders hervor: Die Verleihung der Treviranus-Medaille an Prof. Dr. Wolfgang Nellen sowie die Wahlen zu Präsidium und Beirat. 

Der scheidende Präsident, Prof. Dr. Karl-Josef Dietz, der den Verband seit 2020 geleitet hatte, gab einen Überblick über die Entwicklung des VBIO in den letzten Jahren und stellte ausgewählte Aktivitäten seit der letzten BDV im Herbst 2024 vor.

So konnte der VBIO sein Veranstaltungsangebot weiter ausbauen. Die verschiedenen Online-Veranstaltungsreihen „Faszination Biologie“, „VBIO-Dialogforum“, „Softskill-Seminare“ und die „Berufsfeld-Info Abende“ bieten wichtige zielgruppenspezifische Informationen und erfreuen sich großer Beliebtheit.

Auch die Verbandszeitschrift „Biologie in unserer Zeit“ hat sich gut entwickelt. Erstmals konnte (mit Unterstützung des DFG Schwerpunktprogramms SPP2141) ein monothematisches Sonderheft zum Thema „CRISPR-Cas“ erstellt werden.

Die Sprecherin der Fachgesellschaften. Prof. Dr. Felicitas Pfeifer berichtete unter anderem über den Ars Legendi-Fakultätenpreis, der 2024/2025 unter Federführung des VBIO vergeben wurde. Die Fachgesellschaften treffen sich weiterhin regelmäßigen online und tauschen sich über aktuelle Themen wie z. B. Digitale Sequenzinformationen, tierschutzrechtliche Fragen aus. Verschiedene VBIO-Fachgesellschaften wurden auch in die Vorbereitung von Veranstaltungen wie z. B. den Parlamentarischen Abend zum Thema künstliche Intelligenz oder das Dialogforum „Invasive Arten“ einbezogen. Neu beigetretene Mitgliedsgesellschaften wie die Gesellschaft für Ökologie und die Deutsche Gesellschaft für Geschichte und Theorie der Biologie haben sich und ihre Arbeit vorgestellt.

Die Sprecherin der Landesverbände, Marga Radermacher, ging in ihrem Bericht ausführlich auf die online-Veranstaltungsreihe „Faszination Biologie“ ein. In den Veranstaltungen werden neben dem aktuellen Erkenntnisstand auch stets Fachmethoden erläutert und der wissenschaftliche Weg der Erkenntnisgewinnung wird nachvollziehbar dargestellt. Im Nachgang der Veranstaltung werden Materialien zur Verfügung gestellt. Häufig nehmen mehr als 200 Personen aus allen Bundesländern teil. Die Rückmeldungen sind durchweg positiv.

Die Landesverbände des VBIO haben verschiedene Aktivitätsschwerpunkte. Zu nennen sind dabei insbesondere Statements zur Schulpolitik, Durchführung von Exkursionen, Information und Beratung von Lehrenden und Studierenden, Online-Vorträge und Präsenzveranstaltungen oder Online-Stammtische. Die Landesverbände sind mit weiteren regionalen Akteuren gut vernetzt und führen Kooperationsveranstaltungen durch. Alle Landesverbände vergeben den Karl von Frisch-Preis für die jeweils besten Schülerinnen und Schüler im Fach Biologie. In 2024 wurden die entsprechenden Abläufe angepasst und standardisiert.

Etwas ernüchternd fiel der Bericht des Schatzmeisters, Prof. Christian Lindermayr aus. Denn nach wie vor ist die Finanzlage des VBIO eher angespannt. Weitere Anstrengungen zur finanziellen Absicherung – etwas Einwerbung von Stiftungsgeldern oder Mitgliederwerbung - sind daher weiter erforderlich.

Turnusgemäß standen bei dieser BDV Präsidiumswahlen an, bei denen Prof. Dr. Markus Engstler von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg zum neuen Präsidenten gewählt wurde. Engstler forscht im Bereich der molekularen Zellbiologie von Parasiten und gehört dem Präsidium des VBIO seit 2020 an. Den VBIO sieht er für die bevorstehenden Herausforderungen hervorragend aufgestellt. Die zunehmende Bedeutung und Verantwortung der Biowissenschaften in Zeiten des globalen Wandels muss zeitgemäß und verständlich vermittelt werden und ist eine zentrale Querschnittsaufgabe des VBIO. Die Zielgruppen reichen von Politik und Behörden über die Wirtschaft und Universitäten bis hin zu Schulen. 

Markus Engstler wird als Präsident des VBIO unterstützt von einem Team aus Wissenschaftlern und Praktikern aus Schule, Hochschule und Forschungseinrichtungen. Prof. Dr. Christian Lindermayr vom Helmholtz-Zentrum München verantwortet weiterhin als Schatzmeister die Finanzen des VBIO. Auch PD Dr. Sven Bradler (Göttingen), Prof. Dr. Robert Hänsch (Braunschweig) und Prof. Markus Hecker (Heidelberg) wirken weiterhin im Präsidium des VBIO mit. Neu in das Präsidium wurden Prof. Dr. Anna Beniermann (Bremen), Prof. Dr. Susanne Gebhard (Mainz) und Matthias Ortmann (Würzburg) gewählt.

Das Präsidium wird komplettiert durch die bereits von den zuständigen Gremien gewählten Sprecher. Als Sprecherin der Landesverbände engagiert sich Marga Radermacher (Odenthal) und als Sprecher der Fachgesellschaften, Prof. Dr. Henry Flachowsky (Dresden), der dabei von Prof. Dr. Felicitas Pfeifer (Darmstadt) unterstützt wird.

Mehr dazu

Turnusgemäß bestätigte die Bundesdelegiertenversammlung auch einige Beiratsmitglieder, nämlich Prof. Dr. Klaus-Dieter Jany, Johann Liebeton sowie Prof. Dr. Rolf-Detlef Treede.

Ein weiteres Highlight war die Verleihung der Treviranus-Medaille – der höchsten Auszeichnung des VBIO an den Genetiker Prof. Dr. Wolfgang Nellen aus Der VBIO würdigt damit die außerordentlichen Verdienste des Preisträgers in Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation. Nellen sieht sich selbst als „praxisorientierten Streetworker für die Biowissenschaften“ und ist trotz Ruhestand weiterhin in Vortragssälen und auf Festivals und Marktplätzen unterwegs. Auch als Editor-in-Chief der Zeitschrift Biologie in unserer Zeit (BiuZ) engagiert er sich, aktuelle biowissenschaftliche Forschungsergebnisse verständlich darzustellen und einzuordnen.

Mehr dazu

(VBIO)