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Forschungsteam findet neuartige duale Wirkweise gegen Covid-19

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Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Stephan Ludwig, Virologe am Institut für Virologie der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster, hat im Rahmen der Entwicklung eines Wirkstoffs gegen SARS-CoV-2-Viren eine neuartige duale Wirkweise gefunden. Diese könnte die Basis für ein breit wirksames Medikament gegen Covid-19 sein.

Die Daten, die nun in der Fachzeitschrift "Cellular and Molecular Life Sciences" erschienen sind, bildeten die Grundlage dafür, dass das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte eine derzeit laufende klinische Studie genehmigte.

Die doppelte Wirkweise des Medikaments kann sowohl die Vermehrung von SARS-CoV-2-Viren hemmen als auch die überschießende Immunantwort reduzieren, die bei schweren Covid-Fällen ein großes Problem darstellt. "Wir haben zum ersten Mal eine solch duale Wirkweise eines Anti-Covid-19-Wirkstoffs in der Zelle gezeigt", erklärt Stephan Ludwig, der die Forschungsarbeiten federführend leitet. Das Forschungsteam kooperiert mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universitäten Würzburg und Tübingen, dem Deutschen Primatenzentrum in Göttingen sowie dem Start-up "Atriva Therapeutics", einer Ausgründung von Wissenschaftlern der Universitäten Münster, Tübingen und Gießen.

Der Wirkstoff, der ursprünglich als Anti-Grippemittel entwickelt wurde, war in verschiedenen Zellkulturmodellen wirksam – auch gegen alle getesteten Varianten von SARS-CoV-2, was eine breite Anwendbarkeit auch gegen kommende Varianten impliziert. Tierexperimente, die diese Annahmen bestätigen, werden derzeit durchgeführt. "Gute Ergebnisse der laufenden klinischen Studie können eventuell schon in diesem Jahr zu einer Notzulassung für ein neues, breit wirksames Covid-19-Medikament führen", betont Stephan Ludwig.

WWU Münster


Originalpublikation:

Schreiber, A., Viemann, D., Schöning, J. et al. The MEK1/2-inhibitor ATR-002 efficiently blocks SARS-CoV-2 propagation and alleviates pro-inflammatory cytokine/chemokine responses. Cell. Mol. Life Sci. 79, 65 (2022). DOI: 10.1007/s00018-021-04085-1

doi.org/10.1007/s00018-021-04085-1