VBIO

Medaillenregen für das deutsche Nationalteam bei der 35. Internationalen Biologie-Olympiade 2024 in Astana, Kasachstan

Die IBO Gewinner Personen vor der Deutschlandfahne
Das deutsche Nationalteam IBO 2024 (v.l.n.r.): Annabel Maisl, Burkhard Schroeter, Elias Fischer (Silber), Cedric Cappel, Leon Hübner (Bronze), Leon Chen (Bronze), Alexander Becker (Bronze), Dennis Kappei und Christiane Mühle.

Nach den großen Erfolgen des deutschen Nationalteams bei den Internationalen BiologieOlmpiaden der vergangenen Jahre konnte das Team auch diesmal überzeugen: alle vier Schüler konnten mit einmal Silber und dreimal Bronze Medaillen nach Hause bringen.

Als Gastgeber hatte Kasachstan die Nationalteams von 76 Ländern für eine Woche in der Hauptstadt Astana versammelt, um mehr als 300 Schüler und Schülerinnen im fairen Wettstreit um olympische Medaillen kämpfen zu lassen. Für das deutsche Nationalteam der IBO 2024 hatten sich in vier Auswahlrunden aus mehr als 1200 Personen qualifiziert: Elias Fischer vom Starkenburg-Gymnasium in Heppenheim (Hessen), Leon Hübner vom Wilhelm-Ostwald-Gymnasium in Leipzig (Sachsen), Alexander Becker vom Gymnasium am Stefansberg in Merzig (Saarland) und Leon Chen vom Weinberg-Gymnasium in Kleinmachnow (Brandenburg).

Vor der eigentlichen Olympiade trafen sich die deutschen Schüler mit den Betreuern und Betreuerinnen auf Einladung des Schweizer Nationalteams an der Universität Bern, Schweiz, zu intensiven Trainingstagen, in denen experimentelle Fähigkeiten im Biologielabor geübt wurden. Daneben ergänzten Übungen in Bioinformatik, theoretische Klausuren und Seminare zu ausgewählten Themen das intensive und anspruchsvolle Arbeitsprogramm. Darüber hinaus ergab der Austausch mit dem Schweizer und dem Liechtensteiner Nationalteam eine gelungene Einstimmung auf den internationalen Wettbewerb. Nach den Trainingstagen ging es dann auf die Reise nach Kasachstan. Der internationale Wettbewerb in Astana, seit 1997 Hauptstadt von Kasachstan, begann mit einer großen Eröffnungsfeier mit politischer Prominenz, die den Stellenwert der Biologie als eine prägende Naturwissenschaft des 21. Jahrhunderts betonten. Für die Teilnehmenden bestand das anspruchsvolle Klausurprogramm in den folgenden Tagen aus vier praktischen Klausuren in Biochemie, Bioinformatik, Molekularbiologie sowie Anatomie und Physiologie der Tiere und einer großen zweiteiligen Theorieprüfung. Neben dem akademischen Programm waren für die Schülerteams auf mehreren Ausflügen, z.B. zum Nationalpark Burabay, das Kennenlernen von lokalen Sitten und Gebräuchen und der Austausch mit Gleichgesinnten aus vielen Ländern und Kontinenten in dieser anstrengenden, aber von freundschaftlichem Wettbewerb geprägten Woche wichtig.

Begleitet wurde das deutsche Team von PD Dr. Burkhard Schroeter (IPN, Kiel) als Delegationsleiter sowie von Cedric Cappel (Universität Kiel), Dr. Dennis Kappei (Universität Singapur), Annabel Maisl (MPI für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Göttingen) und Dr. Christiane Mühle (Universität Erlangen). Für die Betreuer und Betreuerinnen stand die Diskussion und Übersetzung der Klausuraufgaben im Mittelpunkt. Die Aufgaben waren von einer großen Aufgabenkommission sehr gut vorbereitet und direkt vor der IBO von einer internationalen Subjury, in der Deutschland durch Dr. Christiane Mühle vertreten war, noch einmal überarbeitet worden. Dadurch konnte die Aufgabendiskussion im Plenum vergleichsweise zügig abgeschlossen werden. Der ansonsten gute und konstruktive Austausch der Juroren untereinander und mit der wissenschaftlichen Aufgaben-Jury wurde leider durch Täuschungsversuche von den Jurorenteams aus zwei Ländern getrübt, die nach ausgiebigen Diskussionen zu Punktabzug bzw. sogar zur Disqualifikation führten. Am Ende einer anstrengenden Woche in Astana steht nun ein großer Erfolg des deutschen Nationalteams: Elias Fischer gewann eine Silbermedaille, Leon Hübner, Alexander Becker und Leon Chen freuten sich über jeweils eine Bronzemedaille. Ein schöner Erfolg der deutschen Nachwuchsbiologen.

Auch dem langjährigen deutschen Delegationsleiter PD Dr. Burkhard Schroeter wurde bei der Abschlusszeremonie der 35. Internationalen BiologieOlympiade eine besondere Ehrenauszeichnung zu teil: für seine Verdienste um die Internationale BiologieOlympiade wurde ihm der Tomás-Soukup-Ehrenpreis vom Steering Committee der IBO verliehen. Burkhard Schroeter ist seit 2013 deutscher Delegationsleiter bei der IBO und hat maßgeblich zur Zukunftssicherung der Internationalen BiologieOlympiade durch die Gründung des internationalen IBO-Vereins und des IBO-Seats in Kiel beigetragen.

Ein besonderer Dank gilt dem Schweizer/Liechtensteiner Team für die kompetente Organisation des Trainingslagers. Ein herzlicher Dank geht auch an Prof. Dr. T. Goßmann (Universität Dortmund) für das engagierte Training in Bioinformatik. Der Förderverein der BiologieOlympiade e.V. unterstützt und begleitet seit vielen Jahren mit großem ehrenamtlichem Engagement die nationalen Auswahlrunden und die Vorbereitung des deutschen Teams, herzlichen Dank! Dem Klett Verlag und Pearson Deutschland danken wir ebenso wie dem VBIO für langjährige Unterstützung.

Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik Kiel