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Neueröffnung von Meeres- und Evolutionssaal im Schloss Rosenstein, Naturkundemuseum Stuttgart

Meeressaal im Schloss Rosenstein, Naturkundemuseum Stuttgart
Neuer Meeressaal im Schloss Rosenstein, Naturkundemuseum Stuttgart SMNS, Max Kovalenko

Zwischen Korallenriff, „Black Smoker“, Schwertfisch, Kegelrobbe und Sturmwellenläufer in die Welt der Ozeane eintauchen. Zusammen mit Großem Panda und schwarzem Jaguar eine spannende Entdeckungsreise durch die Artenvielfalt erleben: Das alles ist für die Besucher*innen ab jetzt im Museum Schloss Rosenstein möglich.

Zum Auftakt einer umfassenden Neukonzeption seiner biologischen Dauerausstellung hat das Naturkundemuseum Stuttgart die prominentesten Ausstellungssäle im Schloss mit den Publikumslieblingen Wal und Elefant völlig neu gestaltet. Eindrucksvolle Rauminszenierungen, noch nie gezeigte Exponate und neu gestaltete Lebensräume zeigen die Vielfalt zu Wasser und zu Land und machen die Themen Evolution und Biodiversität leicht verständlich.

„Mit dem gelungenen Upgrade der Dauerausstellung wird das Naturkundemuseum Stuttgart seinen Auftrag künftig noch besser erfüllen: Jung und Alt für Natur- und Nachhaltigkeitsthemen interessieren und begeistern, für den Erhalt der Artenvielfalt sensibilisieren und einfach Spaß machen – hier ist ein Ort, an dem die ganze Familie etwas erleben kann. Mit jährlich weit über 200.000 Besucherinnen und Besuchern gehört das naturkundliche Forschungsmuseum schon heute zu den beliebtesten und meistbesuchten Museen in Baden-Württemberg. Ich bin sicher, dass die neuen Ausstellungsbereiche die Attraktivität des Hauses weiter steigern und damit zur kulturellen Bildung und zum Wissenstransfer beitragen werden“, sagt Kunststaatssekretär Arne Braun.

„Mit über 12 Millionen Objekten bewahren wir in unseren Sammlungen einen großen Schatz, ein einzigartiges Archiv des Lebens. Als zukunftsorientierte Forschungs- und Bildungseinrichtung bieten wir mit unseren Dauerausstellungen eine naturkundliche Grundversorgung für die ganze Gesellschaft an. Dies ist in Zeiten von Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Wissenschaftsskepsis wichtiger denn je. Gleichzeitig wollen wir unsere Besucher*innen mit attraktiven Angeboten begeistern und für die Bedeutung der Artenvielfalt als Grundlage unseres Lebens sensibilisieren“, so Prof. Dr. Lars Krogmann, der Direktor des Museums.

Die Neugestaltung wurde über Jahre hinweg intensiv vorbereitet: nicht nur mit internen Gesprächsrunden, sondern von Anfang an auch mit digitalen Umfragen und in Lounge Talks mit interessierten Bürger*innen, um auch deren Wünsche zu berücksichtigen. „Das Schloss Rosenstein hat ein sehr vielfältiges Publikum, und in der neuen Ausstellung kommen alle auf ihre Kosten: Eintauchen, staunen und genießen – kombiniert mit spannenden Angeboten für alle Wissensdurstigen. Ein Besuch im Museum soll Spaß machen. Wir haben viel Wert auf die Verbindung von beeindruckenden Originalen, interaktiven Medien und einer innovativen und professionellen Gestaltung gelegt“, sagt Ulrich Schmid, der Kurator der Ausstellung.

Im Meeressaal von Schloss Rosenstein schwimmt der 13 Meter lange Seiwal nun in geheimnisvoll bläulichem Ozeanlicht. Er wurde für die Neupräsentation aufwändig im Raum gedreht. Im Mittelpunkt dieses Ausstellungsbereichs stehen Themen wie die Vielfalt des Lebens im Meer und die erstaunlichen Anpassungen von Landwirbeltieren an das Leben im Wasser. Die im ewigen Dunkel der Tiefsee qualmenden „Black Smoker“ mit ihren vom Sonnenlicht unabhängigen Lebensgemeinschaften können die Besucher*innen im neuen Meeressaal genauso erleben wie die fantastisch bunte Welt tropischer Korallenriffe. Die neuen Dioramen wurden von den Präparator*innen des Museums gebaut und gestaltet. Durch die kunstvoll gefertigten Modelle und präparierten Originalobjekte der Ausstellung wirken die Tiere und Pflanzen der Ausstellung lebensecht. Der Afrikanische Savannenelefant bildet im neuen Evolutionssaal nun ein spektakuläres, symmetrisch raumgestaltendes Paar mit dem über 100.000 Jahre alten Skelett eines Waldelefanten. Themeninseln mit Highlight-Exponaten wie einem Großen Panda, einem Orang-Utan, dem letzten und ersten württembergischen Wolf oder einem schwarzen Jaguar machen zusammen mit vielen weiteren Beispielen Evolution nachvollziehbar. Aber sie zeigen auch, wie wir Menschen zum Evolutionsfaktor werden, sei es durch die Verschleppung von Arten oder durch das von uns ausgelöste Artensterben.

„Für uns war die Neugestaltung der beiden ehemaligen Innenhöfe eine Chance, einzigartige Objekte in eine zeitgemäße, den historischen Bestand würdigende, nachhaltige Gestaltung einzubinden, die die Besucher*innen für die Themen Evolution und Biodiversität begeistern wird, die Wertschätzung für die Umwelt fördern und zum Erhalt dieser anregen wird. Gemäß unserer Firmenphilosophie, eine achtsamere Verbindung mit der Welt um uns herum zu schaffen“, so Tim Ventimiglia, Direktor von Ralph Appelbaum Associates Berlin, den Gestaltern der Ausstellung.

Besucher*innen können sich an ausgewählten interaktiven Stationen und Hands-on Objekten vergnügen. Die Ausstellung verfügt über deutsche und englische Texte. Mediale Besonderheiten der neuen Dauerausstellung sind ein interaktiver Stammbaum-Spieltisch im Evolutionssaal und die regelmäßig im Meeressaal stattfindende „Seiwal-Show“.

http://www.naturkundemuseum-bw.de


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