Auf dem Weg zum Zoologischen Museum – eine Einrichtung der Christian-Albrechts-Universität – vermittelte Martin Nickol – höchst kundig und kurzweilig – Wissenswertes zur Landeshauptstadt Kiel. Die mehrstündige Arbeitssitzung war durch eine Mittagspause mit einer ausgezeichneten Führung zu den Glanzlichtern der Wissenschaft durch das Zoologische Museum zweigeteilt und zum Teil hybrid. Leider konnten dieses Mal – auch sehr kurzfristig durch Erkrankung – einige Landesvertretungen nicht vor Ort sein. Stimmrechtsübertragungen waren rechtzeitig erfolgt; ein reger Austausch zu den anstehenden Themen hatte schon im Vorfeld stattgefunden.
Neben den Ländervertretungen nahm auch dieses Mal Prof. Dr. Felicitas Pfeifer, Sprecherin der Fachgesellschaften, wieder teil und bereicherte mit ihren Informationen und Erfahrungen die Sitzung – insbesondere im Format „Ideenwerkstatt“ des nachmittäglichen Teils. Wertvolle Unterstützung kam ferner durch die Geschäftsstelle München. Während Elke Weinhardt es grafisch gekonnt verstand, die Finanzen und die Mitgliederentwicklung darzustellen, analysierte Dr. Simon Häußler umfassend den diesjährigen, erstmals bundesweit vereinheitlichten Ablauf zur Verleihung des Karl-von-Frisch-Preises und zog erste Schlussfolgerungen, wie durch Nachjustierungen die Gesamtlogistik im Interesse aller Beteiligten noch verbessert werden könnte. Optimierungsmöglichkeiten wurden intensiv ausgetauscht; dabei war Effizienz ein Aspekt, aber immer wieder stand die Anerkennung der Anstrengungen der Lehrkräfte im Fokus und wie es bundesweit gelingen kann, für eine funktionierende, transparente und zeitnahe Form der Information sowohl für die Lehrkräfte als auch für die Preisträger/-innen zu sorgen.
Marga Radermacher, Sprecherin der Landesverbände, informierte zur Arbeit des Bundesverbandes und berichtete insbesondere zu den Aktivitäten der Ständigen Ausschüsse „Publikationswesen“ sowie „Fachgesellschaften und Landesverbände“, die mit ihren Formaten des Verbandsjournals „Biologie in unserer Zeit“ (BiuZ) sowie des Dialogforums und der Reihe wissenschaftlicher Webinare „Faszination Biologie“ sehr erfolgreich arbeiten und damit wesentlichen Satzungszielen Rechnung tragen. Erstmals wird es in der Geschichte der BiuZ ein Sonderheft geben. Die Landesvorsitzenden überlegten, wie die Öffentlichkeit auf das noch in diesem Jahr erscheinende, viel versprechende BiuZ-Sonderheft mit dem Titel „CRISPR-Cas – mehr als nur Verteidigung“ aufmerksam gemacht werden kann. Marga Radermacher hob ferner hervor, dass es mit den VBIO-Online-Seminaren (Berufsfeld-Informationsabende, Softskill-Seminare) sowie der neu aufgelegten Broschüre „Perspektiven – Berufsbilder von und für Biologen und Biowissenschaftler“ gute Angebote des VBIO zur Berufsfeldorientierung gibt. Junge Menschen und deren Bedürfnisse ernst nehmen steht im Fokus des Verbandes. Deshalb kommen jedes Jahr Studierende im Teil „Politik und Gesellschaft“ im Heft 3 der „Biologie in unserer Zeit“ zu Wort. Und um den jungen Stimmen noch mehr Gewicht zu verleihen, gibt es eine Ausschreibung zur Gewinnung eines studentischen Mitglieds für das Editorial Board der BiuZ.
Breiten Raum nahm schließlich die Ideenwerkstatt ein, in der die Landesvorsitzenden vor dem Hintergrund ihrer Aktivitäten und Anstrengungen neue Wege suchten, ihre Mitglieder und neue Mitglieder zu erreichen und an der Verbandsarbeit zu beteiligen. Diese ist vielfältig und reicht über Beratung vor Ort (vor allem in Schulen), Unterstützung bei Wettbewerben über zahlreiche und verschiedenartige Vortragsformate mit wissenschaftlichem Input bis hin zu Workshops und groß angelegten Lehrerfortbildungsangeboten und Biologentagen. So wurde z. B. diskutiert, wie man durch gezielte Ausschreibungen zu einem bestimmten Arbeitsfeld – etwa die Unterstützung bei der Abwicklung der Karl-von-Frisch-Preis-Verleihung – interessierte Mitglieder gewinnen könnte. Weitere Ideen reichten von der länderübergreifenden Gestaltung eines Biologentages, landesweiten Stammtischen bis hin zu Online-Wahlen der Landesverbandsvorstände, um die Wahlbeteiligung zu erhöhen. Wie immer wurde die Wichtigkeit von Veranstaltungen vor Ort betont.
Die Teilnehmenden in Kiel diskutierten intensiv mit Blick auf Zukunftsperspektiven der Verbandsarbeit. Wie in den letzten Jahren wird die gemeinsame Arbeit der Landesvorsitzenden in Online-Sitzungen fortgeführt. Im Zentrum stehen die Optimierung der Logistik zur Verleihung des Karl-von-Frisch-Preises zur Auszeichnung von Abiturient/-innen mit herausragenden Leistungen im Fach Biologie und die Gestaltung der landesspezifischen Homepages. Nicht nur zu diesen Punkten haben die Geschäftsstellen München und Berlin dankenswerterweise ihre Hilfe zugesagt. So können wertvolle Angebote der Landesverbände in Kooperation wirksam und für die Öffentlichkeit sichtbar gelingen.
Marga Radermacher (Sprecherin der Landesverbände und Vorsitzende des Landesverbandes NRW im VBIO)