Seit etwa 100 Jahren gehört dieser Falter zur umfangreichen Schmetterlingssammlung des Museum Koenig mit etwa 2 Millionen Individuen.
Erst jetzt gibt das Tier seine wertvollen Informationen preis, die uns die Evolution der Schmetterlinge besser verstehen lässt. „Die veröffentlichte Studie ist ein wichtiger Meilenstein um das Erbgut von längst ausgestorbenen oder extrem seltenen Arten für die Forschung zu erschließen“ erläutert Espeland. „Wer die Verbreitung, Abstammung und Diversität von Lebewesen verstehen will, der muss deren Erbgut vergleichen“ ergänzt Mayer. Um die Extraktion des Erbguts zu ermöglichen, sind moderne Techniken notwendig. Zusätzlich war die Entwicklung spezifischer Software erforderlich, die am Museum Koenig erfolgte.
Sammlungen wie die des Museum Koenig sind besonders wertvoll, unter anderem weil sie es uns erlauben, die Artenvielfalt in vergangenen Zeiten mit der heutigen zu vergleichen erklärten die Bonner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Insgesamt wurde am Museum Koenig die Erbinformation von mehreren Dutzend getrockneten Schmetterlingen analysiert und mit der bekannten Erbinformation von über hundert Schmetterlingen verglichen. Die Klärung der Stammesgeschichte der Schmetterlinge konnte damit signifikant verbessert werden. Die aktuelle Studie wurde in der Fachzeitschrift “Systematic Entomology” veröffentlicht.
Stiftung Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig, Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere
Originalpublikation:
Christoph Mayer, Lars Dietz, Elsa Call, Sandra Kukowka, Sebastian Martin, Marianne Espeland :Adding leaves to the Lepidoptera tree: Capturing hundreds of nuclear genes from old museum specimens, “Systematic Entomology”, Version of Record online:29 March 2021