VBIO

Den Klimawandel verstehen und handeln

Klima Schule
Alle wissenschaftlichen Hintergründe sind ausführlich in einem über 100-seitigen Handbuch beschrieben und schulgerecht aufbereitet. © Fakultät für Physik der LMU München

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) übernimmt die Schirmherrschaft für das MINT-Bildungsprogramm „Der Klimawandel: verstehen und handeln“. Zentrales Element ist ein Klimakoffer für Schulen mit einfachen Experimenten.

Der Klimawandel ist die größte Herausforderung für die Menschheit im 21. Jahrhundert und ein zentrales Thema der Zukunft heutiger Schülerinnen und Schüler. Grundgedanke des neuen Bildungsprogramms „Der Klimawandel: verstehen und handeln“ ist, Ursachen und Folgen des Klimawandels zu beleuchten sowie Chancen aufzuzeigen, was man konkret gegen den menschengemachten Klimawandel tun kann.

„Nur wer die wissenschaftlichen Hintergründe kennt und versteht, kann verantwortlich handeln, Veränderungen bewirken und zur nachhaltigen Entwicklung beitragen“, sagt Lutz Schröter, Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), die jetzt die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen hat.

Zentrales Element des Bildungsprogramms ist der Klimakoffer für Schulen. Mit relativ einfachen Experimenten können Schülergruppen unter anderem Versuche zur Absorption von Wärmestrahlung durch CO2 sowie zu den Auswirkungen des Klimawandels auf das Klimasystem der Erde am Beispiel der Versauerung der Meere durchführen. Insgesamt umfasst der Klimakoffer fünf Module mit zwölf Experimenten bzw. Aktivitäten. Alle wissenschaftlichen Hintergründe sind ausführlich in einem über 100-seitigen Handbuch beschrieben und schulgerecht aufbereitet. Darüber hinaus bietet das Programm eine Vielzahl zusätzlicher Materialien an bis hin zu weiteren Unterrichtsmodulen für Einsätze in der Grundschule bis zur Sekundarstufe II.

Das Programm wurde von Cecilia Scorza, Astrophysikerin und Koordinatorin der Öffentlichkeitsarbeit der Fakultät für Physik der LMU initiiert und konzipiert. Sie sagt: „Die Astronomie zeigt uns, wie viele Ereignisse zusammenkommen mussten, damit ein bewohnbarer Planet wie die Erde entstehen konnte. Wir möchten unseren Teil zu ihrem Schutz beitragen.“

„Den MINT-Fächern kommt eine herausragende Bedeutung zu“, sagt Harald Lesch von der Ludwig-Maximilians-Universität München, einem der Projektleiter. „Ein entsprechend ansprechender Unterricht in den Fächern Mathematik, Physik, Chemie, Biologie und Geografie ist zur Lösung der anstehenden Probleme der Menschheit wie dem menschengemachten Klimawandel daher unabdingbar.“

Das Bildungsprogramm „Der Klimawandel: verstehen und handeln“ ist in die drei Bereiche Verstehen, Zukunftsgestaltung und Zusammen handeln gegliedert. Die Materialien zeigen Schülerinnen und Schüler, wie sie in Gruppen konkret aktiv werden können und durch effektive klimaschützende Verhaltensweisen ihren CO2-Fußabdruck verkleinern können. Zudem hoffen die Projektleiter, dass die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen mit nach Hause nehmen und dort mit ihren Familien besprechen und umsetzen.

Das zunächst in Bayern erfolgreich entwickelte Projekt soll nun allen Schülerinnen und Schülern bekannt und zugänglich gemacht werden. Dazu braucht es Lehrerfortbildungen, vor allem aber engagierte Lehrkräfte in allen Fächern, die die Klimaproblematik in ihren Unterricht integrieren.

Die DPG-Steuergruppe der Arbeitsgruppe Schule will zukünftig das Programm mit ihrer Expertise unterstützen und Lehrerinnen und Lehrern bundesweit Anregungen und Hilfen bei der Umsetzung geben.

Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V.


Weitere Informationen zum Projekt auf: https://klimawandel-schule.de/

Der Klimakoffer kann bezogen werden über: c.scorza@lmu.de