„Die Simulation soll nicht die tatsächliche weitere Ausbreitung des Corona-Virus vorhersagen, auch wenn dem Modell aktuelle medizinische Daten zugrunde liegen“, erklärt Prof. Dr. Johannes Marx, Inhaber des Lehrstuhls für Politikwissenschaft, insbes. Politische Theorie. „Es soll helfen zu verstehen, wie eine Reduzierung von Kontakten dazu führen kann, dass sich das Virus langsamer verbreitet.“ Das interaktive Modell bildet nicht nur das Verhalten einzelner Personen ab. Zusätzlich berücksichtigen die Wissenschaftler Interaktionsmuster innerhalb sozialer Netzwerke und komplexer Gesellschaften, damit ein möglichst präzises Bild entsteht.
Nutzerinnen und Nutzer können zwei Maßnahmen durchspielen: Social Distancing und Quarantäne. Darüber hinaus können sie weitere Parameter wie die Zeitspanne bis zur Genesung oder die Testrate verändern – und in den verschiedenen Szenarien beobachten, wie sich dadurch Ausbreitung der Krankheit, Belastung der Krankenhäuser und Sterberate verändern. „Die Ergebnisse unserer Simulation sind eindeutig“, erklärt Johannes Marx. „Sie legen nahe, dass die aktuelle politische Vorgehensweise geeignet sein könnte, die Pandemie einzudämmen. Das Modell zeigt, dass das Verhalten jedes einzelnen zählt und relevant ist, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen. Im besten Falle hilft es, unterschiedliche Maßnahmen besser zu verstehen und zu motivieren, sie gewissenhaft einzuhalten.“
Das Modell ist öffentlich zugänglich unter: www.uni-bamberg.de/poltheorie/forschung/interaktion-und-infektion
Universität Bamberg