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Wesentliche Ursachen des Insektenschwundes

Folgende Ursachen für den Insektenschwund werden in der Fachwelt diskutiert. Sie wirken nicht isoliert sondern verstärken sich gegenseitig. Die meisten von ihnen sind eng mit der industrialisierten Landwirtschaft verknüpft.

  • Stickstoffbelastung:
    Intensive Düngung und Abgase haben das Stickstoffangebot deutlich erhöht. Davon profitieren wenige Arten, die sich in überdüngten Biotopen durchsetzen. Der Rückgang der Pflanzenvielfalt reduziert auch das Angebot an Futterpflanzen für die häufig hoch spezialisierten Insekten.
  • Pestizide:
    Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Land- und Forstwirtschaft (aber auch im privaten Bereich) und privaten Bereich wirkt meist nicht spezifisch auf Schadorganismen, sondern auch auf andere Arten. Besonders umstritten sind die so genannten Neonikotinoide, die insbesondere die Populationen von Wildbienen, Hummeln und Honigbienen negativ beeinflussen können.
  • Lebensraumveränderungen:
    Die Intensivierung der Landwirtschaft schreitet immer weiter voran. Durch die "Flurbereinigungen" im letzten Jahrhundert aber auch durch Neuumbruch werden die Felder immer größer. Dadurch verschwinden Hecken, Raine und Kleingewässer, die nicht nur für Insekten wichtige Strukturelemente sind.
  • Lebensraumzerstörung:
    In Deutschland geht jeden Tag mehr als ein Quadratkilometer Fläche durch Bebauung verloren – so verschwinden auch viele Lebensräume für Insekten.