Große Aufmerksamkeit in den Medien haben Ergebnisse des "Entomologischen Vereins Krefeld erregt, die über einen Zeitraum von 27 Jahren einen starken Rückgang der Biomasse fliegender Insekten in Naturschutzgebieten in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Brandenburg zeigen.
In der Publikumspresse wurden die Ergebnisse teilweise vereinfacht und verallgemeinert und somit verfälscht dargestellt. In Fachkreisen erfuhr die Studie deutliche Kritik in Hinblick auf die verwendete Methodik, und die dadurch eng limitierten Aussagen. Um nur einige zu nennen:
Die Autoren weisen auf die Begrenztheit ihrer Methoden hin und benennen zusätzlichen Forschungsbedarf hin. Auch aus dem vermeintlich „defizitären“ Versuchsansatz ist dem Krefelder Entomologischen Verein kein Vorwurf zu machen. Immerhin war das Ziel der Beprobung ursprünglich ein weitgehend faunistisches – und nicht die wissenschaftliche Untersuchung von Bestandstrends.
Und dennoch: Die „Krefelder Studie“ ist die beste Datengrundlage, die wir in Deutschland derzeit haben. Denn obwohl gerade Insekten als Bestäuber oder auch als Nahrung für größere Tiere eine hohe (auch ökonomische) Bedeutung haben, gibt es in Deutschland keine aussagekräftigen. Langfristig orientierten Monitoringprogramme.