VBIO

Landesverbände des VBIO zeichnen exzellente Abiturientinnen und Abiturienten mit dem Karl-von-Frisch-Preis aus

Foto: Landesverband NRW im VBIO

Wie in jedem Jahr vergibt der VBIO auch in diesem Jahr den Karl-von-Frisch Preis an die besten Abiturient/-innen im Fach Biologie. Mit diesem Preis honoriert der VBIO nicht nur die herausragenden Leistungen der Abiturient/-innen. Er will auch ein Zeichen setzen für den großen Stellenwert der Biologie für die Gesellschaft im 21. Jahrhundert. Nur mit einem fundierten biowissenschaftlichen Wissen können die großen Herausforderungen wie z.B. Artenschwund im Klimawandel, Zoonosen, Ernährung der Menschheit im Sinne einer One Health bzw. Planetary Health bewältigt werden. Die Auswahl der Preisträger/-innen und die Ausrichtung der Preisverleihung erfolgt dabei in den einzelnen Landesverbänden. In 2022 wurden bzw. werden etwa 250 Abiturient/-innen ausgezeichnet.

Nachfolgend ein Bericht aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen, der kürzlich76 Abiturient/-innen mit herausragenden Leistungen im Fach Biologie mit dem Karl-von-Frisch-Preis ausgezeichnet hat.

Nach zwei Jahren Pause war es endlich wieder so weit: In festlicher Atmosphäre konnte der Karl-von-Frisch-Preis im Max-Planck-Institut für Molekulare Physiologie in Dortmund verliehen werden. Dort hatte Herr Dr. Jarzombek, verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit, alles wunderbar mit seinem Team vorbereitet. Er verstand es in seinen Ausführungen eindrucksvoll herauszustellen, wie am MPI in Dortmund 150 Wissenschaftler/-innen aus 30 verschiedenen Nationen „Erkenntnisgetriebene Grundlagenforschung – Vom Molekül zum Menschen“ betreiben. Eine Doktorandin (Frau Julia Schweighöfer) und ein Doktorand (Herr Patrick Günther) aus unterschiedlichen Arbeitsgruppen des MPI stellten anschließend ihre Forschungsprojekte vor und wussten ganz konkret und mitnehmend darzustellen, wie ihr jeweiliger Werdegang mit persönlichen Weichenstellungen während ihres Bachelor- und Masterstudiengangs aussah.

Die Freude über die Auszeichnung und diese im Rahmen einer Festveranstaltung in Präsenz zu erhalten, war bei allen Preisträger/-innen mit ihren Begleitpersonen deutlich spürbar und übertrug sich auf Frau Prof. Gabriele Pfitzer, Vorsitzende des Landesverbandes NRW im VBIO, die in ihrer Begrüßungsansprache den Hintergrund dieser Veranstaltung umriss. Ihr Dank ging an das MPI – vertreten durch Herrn Prof. Dr. Wittinghofer und Herrn Dr. Jarzombek – und die vielen, die ihrer Einladung gefolgt waren. Es gelang ihr die besondere Bedeutung der Biologie als Leitwissenschaft des 21. Jahrhunderts am Beispiel der Covid-19-Pandemie herauszustellen. Sie führte den Anwesenden deutlich vor Augen, dass nur auf der Basis einer Vielzahl von Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung der letzten Jahrzehnte es möglich war, in so atemberaubend kurzer Zeit einen wirksamen Impfstoff gegen das SARS-CoV-2 Virus zu entwickeln. Mindestens genauso bedeutsam sind ihrer Ansicht nach die Biowissenschaften für die Bewältigung der Herausforderungen, die der Klimawandel stellt. Von hier aus spannte sie den Bogen zum Nobelpreisträger Karl-von-Frisch, dessen scheinbar der Historie angehörendes Wirken sie in seiner Bedeutung für die Gegenwart herausarbeitete. Die Fähigkeit zur Kommunikation ist nicht nur dem Menschen gegeben.

Bezugnehmend auf die Vision des VBIO von einer Gesellschaft, die die Bedeutung der Biologie für die Gesundheit des Menschen und die Umwelt erkennt und die dieses Wissen zum Wohle der Menschheit nutzt, zeigte Frau Prof. Gabriele Pfitzer auf, wie der VBIO sich für die jungen Menschen einsetzt und dort Verantwortung übernimmt. Zusammen mit weiteren Vertreter/-innen des Vorstands VBIO NRW wurde den Preisträger/-innen die Urkunde nebst einem Gutschein für die einjährige Mitgliedschaft im VBIO und das Buch von Hannah Monyer und Martin Gessmann „Das geniale Gedächtnis – Wie das Gehirn aus der Vergangenheit unsere Zukunft macht“ überreicht. Nach Erhalt der Auszeichnung wussten alle selbstbewusst und zielorientiert von ihren ganz verschiedenen Zukunftsplänen zu berichten, die überwiegend im Bereich der Biologie, Medizin sowie Pharmazie lagen.

Nach dem Fototermin im strahlenden Sonnenschein vor dem Haupteingang des MPI bildete der Festvortrag von Herrn Dr. Christian Schröter (MPI) mit dem Thema „Embryonale Stammzelle – Alleskönner in der Kulturschale“ einen spannenden Abschluss. Ausgehend von seinen eigenen Forschungen zur Nachbildung der Embryonalentwicklung in der Zellkulturschale spannte er den Bogen zum Einsatz von Stammzellen zur Züchtung von Mini-Organen (Organoiden) bis hin zur Entwicklung von Gewebeersatzverfahren mit der Zukunftsvision humanisierte Ersatzorgane in Tierkörpern zu generieren, wobei er immer wieder auf die ethischen Implikationen Bezug nahm. Beeindruckend: Die jungen Preisträger/-innen reagierten mit klugen Fragen, die hohes Interesse und Kompetenz verrieten.

Abschließend dankte Frau Prof. Pfitzer Herrn Dr. Jarzombek für die hervorragende Organisation sowie den Redner/-innen für ihre exzellenten Vorträge. Ihr besonderer Dank ging an Herrn Prof. Dr. Fred Wittinghofer, emeritierter Direktor des MPI und Vorstandsmitglied im LV-NRW, ohne dessen Einsatz die Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre. Den Teilnehmer/-innen wünschte sie eine gute Heimreise.

Weitere Informationen auf der Internetseite des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen im VBIO

(VBIO, Marga Radermacher, LV NRW im VBIO)