Die Vorsitzende der GWK, Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und For-schung kommentiert die Entscheidung: „Forschungsdaten sind ein Schatz, der in Deutschland noch nicht richtig gehoben wurde. Daher wollen wir die Nationale Forschungsdateninfrastruktur zur zentralen Infrastruktur für die digitale Speicherung, Vernetzung und Nutzung von Daten aus Wissenschaft und Forschung weiterentwickeln. Bund und Länder sind sich trotz der angespannten Haushaltslage einig, alle acht vorgeschlagenen Konsortien in die Förderung aufzunehmen. Wir danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die erfolgreiche Durchführung aller drei Auswahlrunden. Es ist unser gemeinsames Ziel, dass Forschungsdaten möglichst ohne Reibungsverluste über Fächer- und Einrichtungsgrenzen hinweg genutzt und verarbeitet werden können. Das schafft neues Wissen und innovative Anwendungen. Und dafür schaffen wir die besten Voraussetzungen.“
Der stellvertretende GWK-Vorsitzende, Markus Blume, Staatsminister für Wissenschaft und Kunst des Freistaats Bayern, ergänzt: „Die zusätzlichen Konsortien bedeuten neuen Schub für die Nationale Forschungsdateninfrastruktur. Sie sind eine wichtige Brücke der deutschen Wissenschaftslandschaft in die digitale Zukunft, denn die Nationale Forschungsdateninfrastruktur ist nun in einem Stadium, in dem das Augenmerk zunehmend auf die konkreten Ergebnisse der Arbeit der NFDI gerichtet wird. Jetzt ist die NFDI gefordert, kreative Wege zu finden, ihre Erkenntnisse in die Breite der Anwendung zu bringen und so Denkanstöße für neue Aufgabenfelder und Räume für gemeinsame Innovationen zu schaffen. Wir appellieren daher an alle Hoch-schulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen, insbesondere außerhalb der NFDI-Förderung, die von der NFDI akzeptierten Standards umzusetzen, um zügig zur deutsch-landweiten Verbesserung des Forschungsdatenmanagements zu kommen. Der NFDI sollte mehr und mehr die Rolle eines maßgebenden Akteurs in der digitalen Gründerzeit und eines Treibers des Kulturwandels in Deutschland zukommen.“
Auf Grundlage der Förderempfehlung der DFG werden ab März nächsten Jahres folgende Konsortien gefördert:
- NFDI4Memory - Konsortium für historisch arbeitende Geisteswissenschaften,
- NFDI4Objects - Forschungsdateninfrastruktur für die materiellen Hinterlassenschaften der Menschheitsgeschichte,
- NFDI4BIOIMAGE - Nationale Forschungsdateninfrastruktur für Mikroskopie und Bildanalyse,
- NFDI4Energy - Nationale Forschungsdateninfrastruktur für die interdisziplinäre Energiesystemforschung,
- NFDI4Immuno - Nationale Forschungsdateninfrastruktur für Immunologie
- FAIRagro - FAIRe Dateninfrastruktur für die Agrosystemforschung,
- NFDIxCS - Nationale Forschungsdateninfrastruktur für und mit Computer Science,
- Base4NFDI - Basisdienste für die NFDI.
Die NFDI ist eine Innovation in der deutschen Wissenschaftslandschaft. Mit ihr sollen die heute oft dezentral, projektförmig und temporär gelagerten Datenbestände von Wissenschaft und Forschung für das deutsche Wissenschaftssystem systematisch erschlossen werden. Die NFDI wird von Nutzern von Forschungsdaten und von Infrastruktureinrichtungen ausgestaltet, die da-zu in und zwischen Konsortien zusammenarbeiten. Die NFDI soll Standards im Forschungsdatenmanagement setzen und als digitaler, regional verteilter und vernetzter Wissensspeicher Forschungsdaten nachhaltig sichern und nutzbar machen. Ein solcher Wissensspeicher ist ein Standortvorteil und kann dazu beitragen, die weltweit besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anzuziehen.
Für Aufbau und Förderung der NFDI stellen Bund und Länder von 2019 bis 2028 jährlich bis zu 90 Mio. Euro im Endausbau bereit, hiervon bringt der Bund 90 Prozent auf, 10 Prozent der Kosten tragen die Länder.
Weitere Informationen zum Nationale Forschungsdateninfrastruktur e.V. können unter folgender Adresse abgerufen werden: https://www.nfdi.de/.
(Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK))