Vor der mehrstündigen Arbeitssitzung erhielten die Landesvorsitzenden eine Führung durch die Zoologische Sammlung der Universität Rostock, die im Jahr 1775 gegründet wurde und damit eine der ältesten zoologischen Sammlungen Norddeutschlands ist. Der Einblick in die Forschungssammlungen, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, war beeindruckend. Am Spätnachmittag rundete ein Besuch der Robbenstation (Marine Science Center) in Warnemünde mit einem hochinteressanten Vortrag von Prof. Dr. Frederike Hanke das Programm ab.
Neben den Ländervertretungen war auch Prof. Dr. Felicitas Pfeifer, Sprecherin der Fachgesellschaften, anwesend, was sich erneut als sehr bereichernd herausstellte. Unterstützung kam ferner durch die Geschäftsstelle München. Dr. Simon Häußler berichtete nicht nur zur Mitgliederentwicklung und den Finanzen, er übernahm auch den Tagesordnungspunkt zur Karl-von-Frisch-Preisverleihung mit Überlegungen zur bundesweiten Vereinheitlichung der logistischen Abwicklung. Hierzu lag allen Anwesenden eine ausführliche Tischvorlage vor, die zuvor in einer Zoomkonferenz mit der Geschäftsstelle München, Prof. Wolfgang Nellen (Landesvorsitzender Hessen) und Margarete Radermacher vorbereitet worden war. Abschließend soll zu diesem Punkt in einer eigens dafür angesetzten Zoomkonferenz befunden werden.
Margarete Radermacher informierte zu Inhalten der letzten Präsidiumssitzungen und berichtete insbesondere auch zur Arbeit der Ständigen Ausschüsse „Publikationswesen“, „Fachgesellschaften und Landesverbände“ sowie „Public Relations“. So gestalteten Studierende wieder den Teil „Politik und Gesellschaft" im Heft 3/2023 der Biologie in unserer Zeit und fanden eine sehr positive Resonanz. Mit Blick auf ein geeignetes Informationsformat, um die Arbeit des VBIO nach außen besser sichtbar zu machen, berichtete Marga Radermacher, dass statt der zunächst angedachten Broschüre der so gut ankommende, kompakte und aussagekräftige Jahresbericht zu einem Jahresband aufgewertet werden soll. Eine eigens dafür eingesetzte Ad-hoc-Gruppe wird dazu ein erweitertes redaktionelles Konzept incl. neuem Layout entwickeln. Auf diese Weise werden die Informationen über den VBIO für alle Zielgruppen übersichtlich, schnell erfassbar und vor allem bleiben sie immer aktuell. Der Erfolg des Angebots „Faszination Biologie“ wurde beschrieben und die Vorbereitungen für das zweite Dialogforum Anfang 2024 zum Thema „Tierversuche“ wurde in seiner Komplexität deutlich gemacht.
Breiten Raum nahmen schließlich die Aktivitäten der Landesvorsitzenden ein, die ihre Arbeit und das damit verbundene Investment schilderten. Wieder zeigte sich, dass die Bandbreite der öffentlichkeitswirksamen Anstrengungen – u.a. in Kooperation mit Universitäten und anderen Institutionen – sehr groß ist. Sie reicht über Beratung vor Ort – vor allem in Schulen, Unterstützung bei Wettbewerben über zahlreiche und verschiedenartige Vortragsformate mit wissenschaftlichem Input bis hin zu Workshops und groß angelegten Lehrerfortbildungsangeboten und Biologentagen. Die Themen Mitgliedergewinnung und Mitgliederaktivierung schwangen immer mit, steht und fällt doch die Arbeit der einzelnen Landesverbände damit.
Rückschauend war die Tagung in Rostock von einer sehr intensiven und konstruktiven Atmosphäre getragen. Sie war aber auch von dem gemeinsamen Wunsch geprägt, dass die Leitwissenschaft Biologie und was sie leistet in der Öffentlichkeit stärker bewusst gemacht werden sollte. Dazu wäre eine Profilschärfung der Biolog/-innen notwendig. Wie kann diese aber angesichts der unglaublichen Diversität von biologischen Disziplinen gelingen?
Marga Radermacher (Sprecherin der Landesverbände)