Lockdown-Maßnahmen und Home-Office-Vorschriften hatten im ersten Jahr der Corona-Pandemie 2020 den Betrieb in vielen Bereichen der biomedizinischen Forschung eingeschränkt. Obwohl sich die Lage in den Forschungseinrichtungen 2021 annähernd normalisierte, sank die Zahl der Versuchstiere nun abermals. Die erneute Abnahme der Versuchstierzahlen folgt allerdings nicht dem Trend anderer europäischer Länder, in denen nach einem ähnlich starken Rückgang im Jahr 2020 aktuell wieder leicht steigende Zahlen zu beobachten sind.
3R-Prinzip wirkt sich auf Versuchstierzahlen und Belastungen aus
Den sinkenden Versuchstierzahlen in den vergangenen Jahren steht ein erheblicher Anstieg der Forschungsförderung seit zehn Jahren gegenüber. Sie hat sich im Bereich der Gesundheitsforschung zwischen 1,81 Milliarden Euro im Jahr 2012 auf 3,74 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. „Die Zahl neuer Forschungsprojekte steigt seit Jahren, aber ein immer geringerer Teil davon mit Versuchstieren. Hinzu kommt eine reduzierte Versuchstierzahl dank verbesserter Versuchsplanungen und verbesserten Methoden“, erläutert Prof. Stefan Treue, Sprecher der Initiative Tierversuche verstehen. „Gäbe es den starken Aufwuchs bei den Forschungsmitteln nicht, würden wir wohl einen noch stärkeren Rückgang der Versuchstierzahlen sehen. Ohne Anwendung des 3R-Prinzips hingegen wäre bei steigender Forschungsförderung ein Anstieg der Versuchstierzahlen zu erwarten.“
Die ausfühliche Pressemitteilung finden Sie hier: https://www.tierversuche-verstehen.de/versuchstierzahlen-2021-erneut-leicht-gesunken/
Initiative Tierversuche verstehen
Die veröffentlichten Versuchstierzahlen 2021 des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) finden Sie hier: https://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2022/46/abwaertstrend_bei_den_versuchstierzahlen_setzt_sich_fort-309280.html