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Kennzahlen der deutschen Biotechnologie-Branche bleiben auf hohem Niveau

Wichtige Kennzahlen der deutschen Biotechnologie-Branche für 2022 zeigen im Vergleich zu 2021 ein anhaltend hohes Niveau. Der Umsatz liegt zwar mit 25 Mrd. Euro rund 3 Prozent niedriger als 2021. Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) bleiben aber mit 3,8 Mrd. Euro stabil. Das Unternehmen BioNTech SE trägt mit seinen Impfstofferlösen sowie steigenden FuE-Investitionen wesentlich zu diesen hohen Werten bei. Die Zahl der Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland stagniert allerdings bei 750. Dennoch wurden wesentlich mehr Fachkräfte eingestellt. Die Zahl der Mitarbeitenden liegt 2022 mit rund 47400 um zehn Prozent höher als im vorherigen Jahr. Dies geht aus einer Umfrage unter den 727 privaten Biotech-Unternehmen hervor, die der Biotechnologie-Branchenverband BIO Deutschland heute veröffentlicht, sowie den Angaben der 23 deutschen börsennotierten Unternehmen.

Oliver Schacht, Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland, sagt: „Die aktuellen Kennzahlen unserer Branche zeigen weiterhin die Effekte der Corona-Pandemie. Umsatz und FuE-Investitionen sind noch sehr hoch im Vergleich zu vor der Pandemie. Auch das beachtliche Plus beim Personal ist wohl teilweise ein Effekt des großen Bedarfs an biotechnologischem Knowhow während Pandemie. Aber nicht nur. BioNTech verstärkt jetzt z. B. seine Forschung zum Einsatz der mRNA-Technologie in der Therapie von Krebserkrankungen. Auch weitere Unternehmen expandieren. Neben diesen positiven Nachrichten, macht uns allerdings Sorgen, dass die Zahl der Unternehmen nicht zunimmt. Hier würden wir gerne eine bessere Dynamik sehen, weil dadurch auch der Technologietransfer weiter verbessert wird. Dafür brauchen wir eine gestärkte „Third Mission“ an den Hochschulen, aber auch sinnvolle Förderprogramme und Anreize für Investitionen in innovative Start-ups.“

Viola Bronsema, Geschäftsführerin der BIO Deutschland, ergänzt: „Der Zuwachs bei den Mitarbeiterzahlen ist ein gutes Signal und zeigt, dass die Branche wächst. Dem steht leider aber auch ein Mangel an qualifizierten Fachkräften gegenüber. Hier sollten wir gegensteuern. Es muss leichter werden, attraktive Fachkräfte aus dem Ausland einzustellen. Auch technische Ausbildungsberufe müssten dringend wieder aufgewertet werden, ebenso wie die MINT-Fächer in den Schulen. Unsere Branche bietet mit der Biotechnologie als Querschnitts- und Schlüsseltechnologie hochqualifizierte, zukunftssichere Arbeitsplätze für Deutschland. Es lohnt sich, diese zu sichern.“

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