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Das Europäische Parlament erkennt die Notwendigkeit der neuen genomischen Techniken: Eine gute Nachricht für die Entwicklung und Zukunft der Landwirtschaft in der EU

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Die europäische Vereinigungen Association Française des Biotechnologies végétales (AFBV), Wissenschaftskreis Genomik und Gentechnik (WGG), Europäische nachhaltige Landwirtschaft durch Genom-Editierung (EU-SAGE) und Gesellschaft für Pflanzen Biotechnologie (GfPB), in denen vor allem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Expertinnen und Experten der Biotechnologie zusammengeschlossen sind, begrüßen das Votum des Europäischen Parlaments vom 7. Februar (307 zu 263 bei 41 Enthaltungen) zugunsten des von der Kommission im Juli 2023 veröffentlichten Entwurfs einer Verordnung über Pflanzen, die mit Hilfe neuer Genomtechniken gezüchtet wurden (NGT).

In Kombination mit anderen bereits verwendeten Techniken ermöglichen die NGTs eine Beschleunigung der Pflanzenzüchtung durch die schnellere Erzeugung von Pflanzen, die gegen biotische Belastungen durch Krankheitserreger und Schädlinge resistent sind, die gegenüber abiotischen Belastungen durch die Umwelt tolerant sind (z. B. Trockenheitstoleranz) oder die den Anforderungen von Landwirten, Verbrauchern und Herstellern in höherer Qualität genügen.  Der Vorschlag sorgt für Transparenz bei der Verwendung von Pflanzen und Produkten aus NGT. Die Verwendung von NGT-Pflanzen im ökologischen Landbau bleibt ausdrücklich ausgeschlossen, und Saatgut von NGT-Pflanzen muss folglich gekennzeichnet werden.  Diese Abstimmung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer neuen Verordnung, die die Verwendung von NGT erlaubt.

Die vier Verbände hoffen, dass der Rat für Landwirtschaft und Fischerei ebenfalls zu einer Einigung kommt, sodass das Trilogverfahren eingeleitet werden kann und die Möglichkeit besteht, einen Konsens über einen positiven und praktikablen endgültigen Text zu erzielen. Diese Fassung soll die in den Debatten angesprochenen Punkte klären, ohne die Grundprinzipien des Vorschlags infrage zu stellen, insbesondere die Schaffung von zwei Kategorien: Pflanzen des Typs NGT-1 gelten als konventionelle Pflanzen, wenn die zuständigen Behörden bestätigen, dass sie bestimmten Kriterien genügen.

Wenn der Trilog nicht vor Ende der laufenden Legislaturperiode zu einer Einigung kommt, wird sich die Vermarktung von NGT-Pflanzen in der EU um mehrere Jahre verzögern, auch wenn bereits einige NGT-Sorten in mehreren Ländern auf den Markt gebracht wurden. Um die Zukunft ihrer Landwirtschaft zu sichern, muss die EU diese NGTs so schnell wie möglich für die Praxis zugänglich machen. Durch die Nutzung dieser nützlichen neuen Techniken wird die EU dazu beitragen, die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken zu verringern und ihre Ernährungssouveränität und -sicherheit zu schützen.

AFBV, WGG, EU-SAGE und GfPB