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Initiative BEAT-COV fordert Unterstützung für Entwicklung und Produktion neuer, innovativer COVID-19-Medikamente

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Sichere und hoch wirksame Medikamente sind dringend erforderlich, um COVID-19-Patienten zu versorgen und Krankenhäuser zu entlasten. Impfstoffe schützen vor Erkrankung, aber bereits Erkrankte benötigen dringend Medikamente für eine gezielte Therapie von Symptomen und eine Verbesserung der Überlebenschancen. Es fehlt die zielgerichtete Förderung von in der Entwicklung bereits fortgeschrittenen Medikamenten zur Behandlung von COVID-19. BEAT-COV (Biotech Emergency Alliance for Therapies against COVID-19) ist ein Zusammenschluss von vier deutschen, mittelständischen Biotechnologieunternehmen mit erfolgversprechenden COVID-19-Therapieansätzen in späten Phasen der klinischen Entwicklung.

„Wir können lebenswichtige Medikamente zur Behandlung von COVID-19-Patienten zur Verfügung stellen, aber wir benötigen signifikante Unterstützung bei der Finanzierung der Entwicklungs- und Produktionskosten – jetzt!“ Mit diesem dringenden Appell wendet sich BEAT-COV, die Biotech Emergency Alliance for Therapies against COVID-19, heute an Politik und Öffentlichkeit. Die Initiative der vier mittelständischen deutschen Biotechnologieunternehmen AiCuris Anti-infective Cures GmbH, Atriva Therapeutics GmbH, Immunic AG und InflaRx GmbH fordert von der Politik klare Entscheidungen zur Förderung therapeutischer Maßnahmen für COVID-19-Patienten.

„Die Anzahl schwer erkrankter Patienten ist hoch, ca. ein Viertel aller COVID-19-Patienten in Deutschland, die intensivmedizinisch behandelt werden mussten, versterben1. Das können wir nicht hinnehmen“, sagt Dr. Daniel Vitt, CEO von Immunic, Gräfelfing. „Derzeit gibt es keine zugelassenen Medikamente, die ausreichend wirksam sind und das Virus sowie die höchst unterschiedlichen Krankheitsverläufe und -symptome adressieren. Ärzte haben daher nur begrenzte Möglichkeiten, um Menschenleben zu retten oder die Verweildauer im Krankenhaus deutlich zu reduzieren. Wir benötigen unterschiedliche Therapieoptionen und es besteht dringender Handlungsbedarf!“


Beitrag der deutschen Biotechnologieunternehmen ist immens – bei zukünftigen Impfstoffen und Medikamenten
Trotz Impfstoffen werden Menschen noch über viele Monate, vielleicht sogar Jahre, schwer an COVID-19 erkranken. Um die Tücken des Virus und seinen Einfluss auf das Immunsystem in den Griff zu bekommen, ist es unerlässlich, rasch sichere und wirksame Medikamente zur Verfügung zu stellen.

„Einige innovative Unternehmen haben schon sehr früh in diesem Pandemie-Jahr reagiert und Studien aufgesetzt, um die Wirksamkeit ihrer Medikamente gegen SARS-CoV-2 zu prüfen“, so Dr. Rainer Lichtenberger, Mitgründer und CEO von Atriva Therapeutics, Frankfurt am Main. „Erste, sehr ermutigende Ergebnisse haben uns in Anbetracht der dramatischen Situation sehr angespornt. Die Medikamentenkandidaten der BEAT-COV-Initiative sind in ihrer Entwicklung bereits weit fortgeschritten und erfolgversprechend. Als mittelständische Unternehmen sind wir und unsere Mitarbeiter dabei ein hohes Risiko und bis an die äußerste Grenze unserer Belastbarkeit gegangen.“


Hohe Kosten für klinische Spätphasenstudien und Produktion von Medikamenten für Mittelständler nicht alleine zu stemmen
Die Durchführung der klinischen COVID-19-Studien sowie die Herstellung von Medikamenten für den Markteintritt sind jedoch sehr kostenintensiv und können von den Unternehmen, die jeweils nur 20-70 Mitarbeiter und noch keine signifikanten Umsätze haben, nicht alleine gestemmt werden. Die bestehenden Finanzierungen der Unternehmen durch private Investoren, auf Life Sciences spezialisierte Venture Capital Fonds oder durch eine Börsennotierung waren für ihre ursprünglich geplanten Entwicklungsprogramme in unterschiedlichen Indikationen vorgesehen. Die Unternehmen sind ihrer wissenschaftlichen Expertise gefolgt und ins Risiko gegangen, um Therapieentwicklungen in Deutschland voranzutreiben – zur Behandlung von erkrankten und schwer kranken COVID-19-Patienten.

„Wir fordern daher eine finanzielle Unterstützung von Medikamentenentwicklungen und zwar für die Durchführung der zulassungsrelevanten Studien sowie für die Herstellung und Vorbereitung des Markteintritts der neuen Medikamente“, fasst Prof. Dr. med. Niels C. Riedemann, CEO und Gründer von InflaRx, Jena, den Vorstoß von BEAT-COV zusammen. „Wir wollen die notwendigen klinischen Studien schnellstmöglich zu Ende führen, um schwerkranken Patienten und den behandelnden Ärzten so schnell wie möglich wirksame Therapieoptionen anbieten zu können. In der aktuellen Situation – mit steigender Belegung der Intensivstationen, langen Liegezeiten und kaum wirklich wirksamen Medikamenten – müssen wir schnell handeln und bereits vor der Zulassung eines Medikaments mit dem Aufbau von Produktionskapazitäten und Marktvorbereitungen beginnen.“

Erhebliche finanzielle Ressourcen sind notwendig, um die neuen Medikamente auf ihre überlegene Wirksamkeit zu überprüfen, parallel zu produzieren und zur Zulassung zu bringen, um sie dann so schnell wie möglich an die Kliniken liefern zu können.


Gezielte Förderung erfolgversprechender Therapievorhaben – Auswahl durch Expertengremium
„Unsere Vorschläge gehen noch weiter: Wir empfehlen die Einrichtung eines Fonds in Höhe von 500 Mio. EUR bis 750 Mio. EUR zur Finanzierung von fortgeschrittenen und erfolgversprechenden Therapievorhaben“, ergänzt Dr. Holger Zimmermann, wissenschaftlicher Geschäftsführer von AiCuris, Wuppertal. „Eine interdisziplinäre Expertenkommission soll die therapeutischen Projekte im Hinblick auf eine schnelle Umsetzbarkeit zugunsten erkrankter Patienten evaluieren. Dieser Kommission sollten beispielsweise Fachleute aus Immunologie, Infektiologie und Intensivmedizin sowie Zulassungsexperten und Gesundheitsökonomen angehören.“

Gute Beispiele hierfür sind u.a. die BARDA (Biomedical Advanced Research and Development Authority)2 und die Initiative „Operation Warp Speed“3 in den USA, die binnen kürzester Zeit den Entwicklern von Impfstoffen und Medikamenten eine gemeinsame Plattform und über 10 Mrd. USD zur Verfügung gestellt haben. Davon entfallen auf die Therapien ca. 1 Mrd. USD.4

„Wir sind stolz darauf, dass wir die Entwicklung unserer Wirkstoffe innerhalb kürzester Zeit so weit vorantreiben konnten und sind überzeugt, einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen COVID-19 und dessen Auswirkungen leisten zu können. Wir wollen unsere Ressourcen weiter mit aller Kraft einsetzen, müssen jedoch die Risiken für unsere Unternehmen minimieren. Wir brauchen nun signifikante und umgehende Förderung sowie zügige und flexible Bearbeitungsprozesse – vergleichbar mit der sehr erfolgreichen Förderung der Impfstoffvorhaben durch die öffentliche Hand. Unser gemeinsames Ziel ist es, die Entwicklung zu beschleunigen und dringend benötigte Therapien schnell zu den Patienten zu bringen“, so die Initiatoren von BEAT-COV.

Über BEAT-COV
Die Biotech Emergency Alliance for Therapies against COVID-19 (BEAT-COV) ist ein Zusammenschluss von vier deutschen, mittelständischen Biotechnologieunternehmen mit erfolgversprechenden COVID-19-Therapieansätzen in späten Phasen der klinischen Entwicklung. Die Initiative fordert von der Politik klare Entscheidungen zur Förderung therapeutischer Maßnahmen zugunsten von COVID-19-Patienten. Die Entwicklung von Therapien verlangt große, kostenintensive Zulassungsstudien und eine teure Vorproduktion der Wirkstoffe. Daher fordert BEAT-COV eine signifikante Förderung zur Finanzierung von erfolgversprechenden Therapieoptionen, um späte Phasen der klinischen Entwicklung gezielt zu fördern und die Produktion, Zulassung und Markteinführung zu unterstützen. Dafür sind 500 Mio. EUR bis 750 Mio. EUR erforderlich. BEAT-COV wurde im Herbst 2020 von AiCuris Anti-infective Cures GmbH, Atriva Therapeutics GmbH, Immunic AG und InflaRx GmbH gegründet. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.beat-cov.de.

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