VBIO

Gesundheitskompetenz und Schule

April 2020: Zum Stellenwert biologischer Bildung in Zeiten der Corona-Pandemie

Der AK Gesundheit & Biologie im VBIO hat im April 2020 ein Impulspapier "Der Stellenwert der biologischen Bildung angesichts der Herausforderungen von SARS-CoV-2 und Covid-19" vorgelegt. Da Biologische Bildung für die Auseinandersetzung mit Gesundheitsthemen von zentraler Bedeutung ist, sollte der Biologieunterricht eine prominente Rolle einnehmen. Er sollte sich aus fachlicher Sicht mit aktuellen gesundheitsrelevanten Themen wie der Corona-Pandemie auseinandersetzen und gehört damit – im Gegensatz zur Einschätzung der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina – mit zu den Kernfächern, auf die in dieser Zeit nicht verzichtet werden kann. Mehr dazu

Darüberhinaus hat der AK Gesundheit & Biologie im VBIO in Zusammenarbeit mit dem AK Schulbiologie im VBIO Konkrete Empfehlungen zu Kernideen vorgelegt, die bei Wiederaufnahme des Lehr- und Lernbetriebs im Rahmen biologischer Bildung in der Schule ebenso wie im Lehramtsstudium verschiedene Kernideen prominent zu bearbeiten sind: 1) Kernideen zum biologischen Verständnis der Corona-Pandemie, 2) Kernideen zum Konzept von Gesundheit sowie 3) Kernideen zum allgemeinen WissenschaftsverständnisMehr dazu

Arbeitskreis "Gesundheit und Biologie im VBIO"

Themen rund um die Gesundheit – wie Übergewicht, Essstörungen, Allergien, mangelnde Impfbereitschaft, Antibiotikaresistenzen, Hygiene und nicht übertragbaren Krankheiten, aber ebenso die Förderung eines gesundheitsbewussten Lebensstils – sind eine große Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Sie betreffen nicht nur den Einzelnen, sondern wirken auch auf gesellschaftlicher Ebene und sollten daher verstärkt auch im Rahmen der schulischen Bildung adressiert werden. Um Konzepte für eine entsprechende Bildung ausgehend vom Biologieunterricht zu erarbeiten, wurde der Arbeitskreis Gesundheit und Biologie im VBIO gegründet.

Das Thema Gesundheit ist fester Bestandteil in den Bildungsplänen für den Biologieunterricht. Insbesondere das Fach Biologie kann zu einem vertieften konzeptuellen Verstehen von Gesundheitsthemen beitragen. Dieses Verständnis ist notwendig, um im Alltag fachlich und persönlich begründete gesundheitsbewusste Entscheidungen treffen zu können. Allerdings reicht das, was Biologieunterricht aktuell aufgrund seines Stellenwerts in der Stundentafel und den häufig nur epochalen Angeboten beitragen kann, nicht aus, um wirkungsvolles Lernen zu ermöglichen, das von den Alltagserfahrungen der Schülerinnen und Schüler ausgeht und somit auf den Alltag zurückwirken kann. Dazu gehört auch eine Erweiterung der Bildungsinhalte im Fach Biologie, bspw. um medizinische Kontexte und digitale Kompetenzen für die Suche nach und den kritischen Umgang mit Gesundheitsinformationen. Statt den Biologieunterricht, die Biologiedidaktik und die Biowissenschaften als Schlüsseldisziplin in diesem Bereich zu stärken, gibt es jedoch vermehrt Bestrebungen, die Gesundheitsbildung in andere, teilweise neu zu schaffende Fächer oder in den überfachlichen Kontext auszulagern.

Der Arbeitskreis Gesundheit und Biologie vertritt den Standpunkt, dass Biologie notwendig ist, um die komplexen gesundheitsbezogenen Zusammenhänge zu verstehen. Primäre Ziele des Arbeitskreises sind daher den Biologieunterricht als Ausgangspunkt für schulische Gesundheitsbildung zu stärken, Konzepte für die schulische Bildung sowie die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen zu gestalten und ihre Wirkungen zu erforschen.


Der Arbeitskreis wird künftig einmal jährlich sowie zusätzlich in kleineren projektspezifischen Arbeitstreffen zusammenkommen. Falls Sie Interesse an der Mitarbeit haben, melden Sie sich bei uns! Wir freuen uns über tatkräftige Unterstützung. Die Koordination des Arbeitskreises übernehmen Julia Arnold (PH Fachhochschule Nordwestschweiz, FHNW), Sarah Dannemann (Martin Luther-Universität Halle-Wittenberg) und Steffen Schaal (PH Ludwigsburg).

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