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KMK: Länder setzen auf innovative Wege zur Bewältigung des Lehrkräftemangels

Ein Lehrer steht an einem Whiteboard vor der Klasse
Bild: Pixabay

Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat zusätzliche Maßnahmen in der Lehrkräftebildung beschlossen. Die KMK reagiert damit auf den anhaltenden Bedarf an Lehrkräften und setzt auf eine flexiblere Gestaltung der Lehrkräftebildung.

Die Entscheidungen basieren auf der Bewertung vorgelegter Modelle durch die Kommission Lehrkräftebildung und berücksichtigen Empfehlungen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission sowie des Wissenschaftsrats. Vor diesem Hintergrund schaffen die Länder einen gemeinsamen Rahmen für die Qualifizierung zu Ein-Fach-Lehrkräften, das Duale Lehramtsstudium und das Quereinstiegs-Masterstudium, um neue Zielgruppen für die Lehrkräftebildung zu erschließen.

Christine Streichert-Clivot, KMK-Präsidentin 2024 und Ministerin für Bildung und Kultur des Saarlandes: „Die Länder eröffnen neue Wege in das Lehramt. Wir öffnen den Zugang zum Beruf für neue Gruppen, wie Ein-Fach-Lehrkräfte und Quereinsteigende. Dadurch werden zukünftig mehr Lehrende mit unterschiedlichen Biografien unsere Schulen bereichern. Zudem gestalten wir das Studium praxis- und berufsorientierter, indem wir die Studien- und Vorbereitungsdienstphase stärker verschränken. So stellen wir sicher, dass künftige Lehrkräfte frühestmöglich ihr theoretisches Wissen mit praktischen Erfahrungen verbinden können. Der Weg ins Lehramt wird dadurch flexibler und lebensnaher!“

Dr. Stefanie Hubig, Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz und A-Länderkoordinatorin: „Gut qualifizierte Lehrkräfte in ausreichender Zahl zu gewinnen, ist eine der bildungspolitischen Kernaufgaben unserer Zeit. Es ist richtig, dass wir gemeinsam weitere Möglichkeiten eröffnen, zusätzliche Lehrkräfte zu gewinnen, denn selbstverständlich hilft es keinem Bundesland, wenn wir uns gegenseitig bei der Anwerbung von Personal Konkurrenz machen. Weil die Situation in den Bundesländern allerdings sehr unterschiedlich ist, ist es richtig, dass die Länder individuell agieren können. Wichtig ist mir zugleich, dass wir die Mobilität der Lehrkräfte garantieren, daher werden wir diese Frage noch einmal gezielt in den Blick nehmen.“

Karin Prien, Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein und B-Länderkoordinatorin: „Es ist ein großer Erfolg, dass es uns gelungen ist, Maßnahmen zur Gewinnung zusätzlicher Lehrkräfte und damit zur strukturellen Ergänzung der Lehrkräftebildung zu vereinbaren. Seit meiner KMK-Präsidentschaft im Jahr 2022 begleiten wir in Schleswig-Holstein dieses Thema kontinuierlich. Die von der KMK in Auftrag gegebene wissenschaftliche Begleitung der SWK, das Gutachten des Wissenschaftsrats und die konstruktiven Gespräche mit Expertinnen und Experten haben diese Verständigung ermöglicht. Die Verständigung über die Einführung von Studiengängen zur Qualifizierung zum Beispiel von Ein-Fach-Lehrkräften, das duale Masterstudium und der sogenannte Q-Master für Bachelorabsolventinnen und Absolventen der an Schulen benötigten Fächern werden die Attraktivität des Lehramtsstudiums stärken. Damit gehen die Länder gemeinsam einen weiteren wichtigen Schritt zur Sicherung des Lehrkräftebedarfs! Nächste gemeinsame Schritte werden folgen, diese werden Maßnahmen zur Sicherung des Studienerfolgs und die Qualifizierung von Schulassistenzlehrkräften betreffen.“

Um dem Lehrkräftemangel zu begegnen, haben die Länder bereits in der Vergangenheit verschiedene Maßnahmen ergriffen, darunter die Ausweitung von Studienplatzkapazitäten und Quer- sowie Seiteneinstiegsprogramme. Angesichts steigender Schülerzahlen, schulischer Bedarfe wie der Ausbau von Ganztagsschulen und Inklusion sowie stagnierender Studienanfängerzahlen entsteht eine herausfordernde Konkurrenzsituation im Rahmen eines allgemeinen Fachkräftemangels. Die nun beschlossenen Maßnahmen sollen einen weiteren substanziellen Beitrag zur Überwindung des Lehrkräftemangels leisten und gleichzeitig eine qualitätsorientierte Weiterentwicklung der Studien- und Ausbildungsstrukturen ermöglichen.

Die bestehenden Beschlüsse zur inhaltlichen und strukturellen Rahmensetzung in der Lehrkräftebildung bleiben unverändert. Für die Ausgestaltung und Implementierung der drei vorgestellten ergänzenden Maßnahmen besteht nunmehr ein ländergemeinsamer Rahmen, der in einem ergänzenden Beschluss konkretisiert werden soll. Die Länder erhalten damit weitere Möglichkeiten, auf länderspezifische Bedarfssituationen zu reagieren.

KMK


Text des Beschlusses: Maßnahmen zur Gewinnung zusätzlicher Lehrkräfte und zur strukturellen Ergänzung der Lehrkräftebildung