VBIO

Gemeinsam für die Biowissenschaften

Werden Sie Mitglied im VBIO und machen Sie mit!

Forscher entdecken neue Glasfrosch-Art in Peru

Chimirella mira  Glasfrosch
Chimirella mira, Dr. Jörn Köhler, HLMD

Die überraschend neu entdeckte Glasfrosch-Art Chimerella mira aus Zentral-Peru kann durch ihre Augenfärbung von anderen Arten unterschieden werden.

Glasfrösche tragen ihren Namen, weil ihre Bauchhaut durchsichtig ist und man durch sie die inneren Organe des Frosches erkennen kann. Sie zeigen bemerkenswerte Verhaltensweisen, indem sie zum Beispiel ihre Eier auf Pflanzen über Gewässern ablegen und diese Gelege gegen Freßfeinde verteidigen bis die Kaulquappen schlüpfen und ins Wasser fallen, um dort ihre Entwicklung zum Frosch abzuschließen.

Derzeit sind 163 Glasfrosch-Arten aus den süd- und mittelamerikanischen Tropen bekannt. Ein peruanisch-deutsches Forscherteam hat nun eine weitere Art hinzugefügt.

Die Entdeckung der neuen Art in Zentral-Peru war eine Überraschung, wie Dr. Jörn Köhler, Zoologe am Hessischen Landesmuseum Darmstadt, erklärt: »Als wir die Frösche nachts an einem Flußufer entdeckten, gingen wir zunächst davon aus, eine bereits bekannte Art gefunden zu haben. Erst detaillierte Analysen des Erbgutes (DNA) und der aufgenommenen Froschrufe ließen erkennen, dass es sich tatsächlich um eine bisher unbeschriebene Art handelt.«

Die Forscher nannten die Art Chimerella mira (mira = Latein für überraschend). Sie ist die erst dritte bekannte Art der Gattung Chimerella und dazu die am weitesten südlich verbreitete.

Die Forscher betonen in ihrem Artikel den weiterhin enormen Forschungsbedarf bezüglich der immer noch unzureichend bekannten Artenvielfalt Perus, deren Erfassung zwingende Voraussetzung für ihren Schutz ist.

Hessisches Landesmuseum Darmstadt


Originalpublikation:

Köhler J, Venegas PJ, Castillo-Urbina E, Glaw F, Aguilar-Puntriano C, Vences M (2023) A third species of glassfrog in the genus Chimerella (Anura, Centrolenidae) from central Peru, discovered by an integrative taxonomic approach. Evolutionary Systematics 7(2): 195-209. https://doi.org/10.3897/evolsyst.7.102950

weitere VBIO News
Das grün fluoreszierende Signal zeigt die Stabilität der mitochondrialen Oberflächenproteine an (rot markiert).

Von der Nahrung zum Kraftstoff: Wie Leucin die Energieproduktion steigert

Weiterlesen
Das Protein Juno auf der Eizelle lagert sich seitlich an das Protein Izumo auf dem Spermium an.

Wie sich Eizelle und Spermium so stark aneinander festhalten

Weiterlesen
Blauer Serpentinitschlamm von einem neu entdeckten Schlammvulkan im Schwerelot.

Fette geben Hinweise auf Leben am Limit in der Tiefsee

Weiterlesen