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Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung stimmt für Stärkung der Wissenschaftskommunikation

Der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung hat sich für eine Stärkung der Wissenschaftskommunikation ausgesprochen. Der Ausschuss stimmte in seiner Sitzung am Mittwoch einem entsprechenden Antrag der Koalitionsfraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP zu. Für den Antrag votierten die antragstellenden Fraktionen sowie die CDU/CSU-Fraktion. Die AfD-Fraktion und die Gruppe Die Linke enthielten sich.

Mit dem Antrag sollen die Potenziale der Wissenschaftskommunikation besser ausgeschöpft werden. Denn die Wissenschaftskommunikation biete „Wissen als Grundlage für demokratische Prozesse an“ und ermögliche evidenzbasierte Entscheidungen und wirke gegen Fake News und Desinformationen. „Gesamtgesellschaftlich fördert sie Resilienz, Zukunftsfähigkeit und Innovationsbereitschaft und stärkt das Vertrauen in Wissenschaft“, heißt es in dem Antrag weiter. Dabei präsentiere moderne Wissenschaftskommunikation Forschungsergebnisse nicht nur, sondern setze auf Diskussion, Co-Produktion und Kontextualisierung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Ergebnissen.

Holger Mann (SPD) sagte, dass Wissenschaftskommunikation und Wissenschaftsjournalismus einen unschätzbaren Beitrag zur Forschung und Demokratie leisten. Angesichts wachsender Wissensproduktion brauche es mehr Wissenschaftskommunikation, befand der Abgeordnete.

Auch Katrin Staffler (CSU) befand, dass Wissenschaftskommunikation immer wichtiger werde und daher gefördert werden müsse. Ziel müsse es sein, dass die Wissenschaftskommunikation zukünftig noch besser alle relevanten Zielgruppen erreiche. In dem Antrag der Koalitionsfraktionen fehlte Staffler unter anderem ein konkreter Plan dazu, wie neue Formate der Wissenschaftskommunikation zukünftig auf ihre Förderfähigkeit überprüft werden könnten.

Kai Gehring (Bündnis 90/Die Grünen) nannte es „großartig“, dass es so vielfältige Formate bei der Wissenschaftskommunikation gebe. Es sei wichtig, die Wissenschaftskommunikation zu stärken, um die „Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft noch stabiler zu bauen“. So könne Wissenschaftskommunikation dazu beitragen, das Vertrauen in die Wissenschaft hochzuhalten. Man wolle Forschende zudem dazu ermutigen, öffentlich über ihre Forschungsergebnisse zu sprechen.

Wissenschaftskommunikation setze zwei Dinge voraus: Den mündigen, umfassend aufgeklärten und gebildeten Bürger sowie eine ergebnisoffene, nicht wertende oder selektive Vermittlung wissenschaftlicher Standpunkte, sagte Michael Kaufmann (AfD). Das sei jedoch bisher nicht im erforderlichen Umfang gegeben. Bevor über gelingende Wissenschaftskommunikation gesprochen werden könne, müsse so beispielsweise erst der „Niedergang unseres Bildungssystems“ aufgehalten werden, sagte Kaufmann.

Laut Stephan Seiter (FDP) können Menschen, die keinen täglichen Kontakt zum Wissenschaftssystem haben, durch die Wissenschaftskommunikation an neuen Erkenntnissen beteiligt werden. Ziel sei es, mit dem Antrag die Wissenschaftskommunikation zu fördern und die Kommunikatoren der Wissenschaft vor Übergriffen zu schützen.

Nicole Gohlke (Die Linke) forderte, dass Wissenschaftskommunikation mehr sein müsse als „Tage der offenen Tür, als Broschüren oder Erklärvideos auf YouTube“. Hingegen sollte Wissenschaftskommunikation Dialog, Teilhabe, Verständnis und Mitgestaltung sein. Dafür brauche es unabhängige Akteurinnen und Akteure, zusätzliche Mittel und feste Stellen - diese Problematik werde in dem von den Koalitionsfraktionen vorgelegte Antrag nicht umfassend angegangen, kritisierte Gohlke.

Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, hib


Zum Antrag "Wissenschaftskommunikation systematisch und umfassend stärken" 20/10606