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Denkfabrik #FactoryWisskomm stellt Handlungsempfehlungen zur Wissenschaftskommunikation vor

BMBF

Über 150 Expertinnen und Experten haben sich in den letzten neun Monaten damit beschäftigt, wie sich Wissenschaftskommunikation und Wissenschaftsjournalismus in den nächsten Jahren weiterentwickeln sollten. Die daraus entstandenen „Handlungsperspektiven für die Wissenschaftskommunikation“ wurden von der #FactoryWisskomm im Beisein von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek der Öffentlichkeit vorgestellt.

Dazu erklärt die Bundesforschungsministerin: „Wissenschaft hat ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft. Wir alle profitieren davon, wenn uns Forschende an ihren Erkenntnissen, aber auch an ihren Fragen teilhaben lassen und Perspektiven aus der Gesellschaft aufnehmen.

Das vergangene Jahr hat gezeigt, wie sehr unsere Demokratie darauf angewiesen ist, dass Politik, Medien und Wissenschaft jeweils auf ihre eigene Weise zuhören, erklären und vermitteln. Aus dieser Überzeugung heraus habe ich Anfang des vergangenen Jahres die institutionenübergreifende Denkfabrik #FactoryWisskomm auf den Weg gebracht. Mit den an der #FactoryWisskomm beteiligten Expertinnen und Experten haben wir gemeinsam intensiv diskutiert, wie der Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft weiter gestärkt werden kann. In diesem partizipativen Prozess sind in den vergangenen Monaten konkrete Handlungsempfehlungen entstanden. Sie richten sich an alle mit Wissenschaftskommunikation und Wissenschaftsjournalismus befassten Institutionen. Vom gezielten Kompetenzaufbau auf allen Bildungs- und Karrierestufen, über Leitlinien zur Qualitätssicherung in der Wissenschaftskommunikation bis zur Etablierung und Stärkung intermediärer Orte, also Orten, die Wissenschaftserkenntnisse vermitteln, wie beispielsweise Museen, enthält das Papier viele sehr konkrete Vorschläge. Die Handlungsempfehlungen bieten allen, die sich mit Wissenschaftskommunikation befassen, eine umfangreiche Zusammenstellung an Ideen und Werkzeugen, die sie aktiv für sich und ihre Institutionen nutzen können.

Mir liegt sehr daran, dass Wissenschaftskommunikation selbstverständlicher Teil wissenschaftlicher Arbeit ist. Denn ich bin überzeugt: Alle Seiten profitieren davon – vor allem die Wissenschaft selbst. Denn durch Kommunikation und Interaktion wird Vertrauen gestärkt. Und die eigene Forschung kann durch kommunikative Rückbindung an Gesellschaft, Politik und Wirtschaft an Wirksamkeit gewinnen Deshalb wird Wissenschaftskommunikation ab jetzt integraler Bestandteil der Förderung des Bundesforschungsministeriums. Das heißt, Förderrichtlinien des BMBF werden Wissenschaftskommunikation als Förderkriterium berücksichtigen.

Ich finde es wichtig, wenn sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in gesellschaftliche Debatten einbringen und Position beziehen. Das bedeutet natürlich nicht, dass jeder, der forscht, immer auch kommunizieren kann oder muss. Doch alle, die das wollen und alle, die das können, sollen bestmögliche Unterstützung und Anerkennung erfahren. Die #FactoryWisskomm liefert für diesen notwendigen Veränderungsprozess zukunftsweisende Impulse. Ich danke allen beteiligten Expertinnen und Experten für ihre wertvolle Arbeit.“

Die Denkfabrik #FactoryWisskomm ist eine Initiative, die aus dem Grundsatzpapier Wissenschaftskommunikation des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) von 2019 hervorgegangen ist. Damit wird auch ein Beschluss des Deutschen Bundestages umgesetzt, der die Wissenschaftsorganisationen auffordert, Wissenschaftskommunikation als Strukturmerkmal ihrer Arbeit zu verstehen.

Die #FactoryWisskomm arbeitete vom 28. September 2020 bis zum 20. April 2021. Sie bestand aus über 150 ausgewählten Expertinnen und Experten, die allesamt Vorreiter auf dem Gebiet einer wirksamen Wissenschafts­kommunikation sind. Sie haben sich am 28. September 2020 im Berliner Westhafen in sechs vor Ort definierte Arbeitsgruppen aufgeteilt: Kompetenzaufbau Wissenschaftskommunikation, Anerkennung und Reputation für Wissenschaftskommunikation, Forschungsfeld Wissenschaftskommunikation, Wissenschaftskommunikation und Partizipation, Qualität sowie Wissenschaftsjournalismus im digitalen Zeitalter.

Die sogenannten Themenpatinnen und Themenpaten, die diese Arbeitsgruppen begleiteten, setzen sich aus der Führungsriege der deutschen Wissenschaftslandschaft zusammen.
 

BMBF


„Handlungsperspektiven für die Wissenschaftskommunikation“

https://nextcloud.321.works/s/amKKHXYRLm9qE73
 

Grundsatzpapier des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Wissenschaftskommunikation:

https://www.bmbf.de/upload_filestore/pub/Grundsatzpapier_zur_Wissenschaftskommunikation.pdf

Lesen Sie dazu auch:

Wissenschaftskommunikation in Deutschland: Ergebnisse einer Befragung unter Wissenschaftler*innen

www.wissenschaft-im-dialog.de/blog/blogartikel/beitrag/wissenschaftskommunikation-in-deutschland-ergebnisse-einer-befragung-unter-wissenschaftlerinnen/