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Wald im Wandel - Chancen für Klimaanpassung und Förderung der biologischen Vielfalt

Erfolgreich etablierte Baumartenmischung nach Kyrill 2007 durch die kleinflächige Kombination aus natürlichen und künstlichen Verjüngungsverfahren in den Kammlagen des Thüringer Waldes. Alexandra Wehnert, 2019

Die ungewöhnlich heißen und trockenen Sommer der letzten beiden Jahre führten zu teils großflächigem Absterben von Bäumen in Wäldern. Im Fokus der öffentlichen Diskussion steht die Frage, wie Wiederaufforstungen finanziert werden können. Doch diese Diskussion greift zu kurz: die Gesellschaft für Ökologie (GfÖ) betont in einer aktuellen Stellungnahme, dass derartige Störungen auch Chancen für die biologische Vielfalt und eine Klimaanpassung der Wälder bieten. Die Wissenschaftler plädieren außerdem für ein Nebeneinander verschiedener Bewirtschaftungsstrategien und Waldstrukturen, um den komplexen Anforderungen an unsere Wälder gerecht werden zu können.

Die ungewöhnlich heißen und trockenen Sommer in 2018 und 2019 hatten erhebliche Folgen für die Wälder in Deutschland und führten zu teils großflächigem Absterben von Nadelbäumen, aber auch Buchen waren betroffen. Inzwischen wurde ein Waldgipfel einberufen, und es wird auf vielen Ebenen darüber diskutiert wie großflächige Wiederaufforstungen finanziert werden könnten. Dabei gerät manchmal aus dem Blick, dass es neben Neupflanzungen noch viele weitere Möglichkeiten gibt, um auf die aktuellen Störungen in Wäldern zu reagieren.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Gesellschaft für Ökologie e.V. (GfÖ) weisen in einer aktuellen Stellungnahme darauf hin, dass derartige Störungen in Wäldern durchaus Chancen für die biologische Vielfalt und eine Klimaanpassung der Wälder bieten. Die Forstwirtschaft muss für Zeiträume von mehreren Jahrzehnten vorausplanen, doch der Klimawandel führt auch in Europa zu einer Häufung von Extremwetterereignissen, wodurch derart langfristige Planungen äußerst schwierig geworden sind. Ob eine Entscheidung für eine Bewirtschaftungsstrategie richtig war, wird sich erst in vielen Jahren zeigen. Daher plädiert die GfÖ dafür, verschiedene Varianten der Bewirtschaftung umzusetzen und damit ein Nebeneinander verschiedener Waldstrukturen zu ermöglichen.

GfÖ


Link zur Stellungnahme - https://www.gfoe.org/de/node/69

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