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Fachliche Kompetenz von Lehrenden und Lernenden als Schlüssel: VBIO setzt sich für eine Stärkung der MINT-Bildung ein.

(Berlin, 21.11.2023) Die Förderung der MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) muss angesichts der Herausforderungen einer sich wandelnden Welt ein zentrales gesellschaftliches Anliegen sein. Anlässlich der von der Kultusministerkonferenz vorgelegten Empfehlungen zur Stärkung der MINT-Bildung (in der Entwurfsfassung) weist der VBIO auf die besondere Rolle des Biologieunterrichtes hin: Der interdisziplinäre Charakter biologischer Fragestellungen ermöglicht es, komplexe MINT-Konzepte auf greifbare und relevante Weise zu vermitteln und das Interesse der Schüler/-innen zu wecken. Dazu bedarf es hoher fachlicher Kompetenzen und kontinuierlicher Fort-und Weiterbildung der Lehrkräfte.

Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e. V.) begrüßt grundsätzlich die „Empfehlung zur Stärkung der mathematisch-informatisch-naturwissenschaftlich-technischen Bildung“ von der Kultusministerkonferenz (KMK) in der Entwurfsfassung vom 07.09.2023. Er unterstreicht dabei insbesondere den in der Empfehlung zum Ausdruck kommenden hohen Anspruch an die Qualität des MINT-Unterrichts.

Sicherung der fachlichen Expertise bei den Lehrkräften

Der VBIO fordert daher eine verstärkte Betonung der Fachwissenschaft in der universitären Ausbildung von Lehrkräften, die mit einer ersten fachdidaktischen Ausbildung eng verzahnt ist. Denn nur auf der Basis fachwissenschaftlich fundierter Kenntnisse können Lehrkräfte den Erfordernissen eines gelingenden MINT-Unterrichts gerecht werden. „Nur auf dieser Grundlage lassen sich erfolgreich methodisch-didaktische Strategien aufbauen, die lernförderlich sind und einen zielgruppenspezifisch optimalen Unterricht sicherstellen“, erläutert Marga Radermacher (LRSD‘ a.D., Vizepräsidentin und Sprecherin der Landesverbände im VBIO). „Nur fachlich sichere Lehrkräfte können Schülerinnen und Schüler für MINT-Fächer begeistern und motivieren".

Notwendigkeit der kontinuierlichen Fort- und Weiterbildung

Die rasante Entwicklung in den MINT-Fächern erfordert zunächst, in der universitären Ausbildung von Lehrkräften eine solide fachliche Basis zu schaffen. Darüber hinaus muss über gezielte Fort- und Weiterbildungsangebote die Voraussetzung geschaffen werden, dass Lehrkräfte den Anschluss an den aktuellen Wissensstand dauerhaft halten können. Deshalb ist es erforderlich, dass die Empfehlung der KMK gangbare Wege aufzeigt, wie Lehrkräfte die notwendigen fachlichen Kenntnisse ihr Berufsleben lang aufrechterhalten können. Den Bundesländern mit Ihrer Bildungshoheit kommt hierbei eine besondere Verpflichtung zu. „Insbesondere Biologielehrkräfte sind in den letzten Jahren durch aktuelle Entwicklungen mit Blick auf z. B. Biodiversität und Klimawandel, Pandemie oder Technologiesprünge in der Gentechnik u. a. extrem gefordert und deshalb muss ein ausreichendes Angebot an Fort-und Weiterbildungsmaßnahmen sichergestellt werden“, erläutert Marga Radermacher. Sie weist darauf hin, dass es hier gute Kooperationsmöglichkeiten mit Verbänden wie z. B. dem VBIO gibt, der die staatliche Lehrerfortbildung schon heute durch qualitativ hochwertige Fortbildungsveranstaltungen wie z. B. die Online-Seminarreihe „Faszination Biologie“ unterstützt.

Bereitstellung von Ressourcen und Anerkennung der MINT-Bildung

Gerade in Zeiten akuten Lehrkräftemangels braucht die MINT-Bildung qualifizierte Akteurinnen und Akteure. Biologielehrkräfte sind in der schulischen Praxis aufgrund ihrer fachlichen Vielseitigkeit für die MINT-Bildung sehr wertvoll. Der VBIO fordert daher konkrete Maßnahmen zur Bereitstellung von personellen und finanziellen Ressourcen, um die Potentiale der Lebenswissenschaften für die MINT-Bildung zu stärken. Prof. Dr. Kerstin Kremer, Vorsitzende der Fachsektion Didaktik der Biologie im VBIO, erläutert: „Die naturwissenschaftlichen Fachbereiche brauchen besonders in Krisenzeiten eine solide personelle und finanzielle Ausstattung, um ihren Aufgaben in der MINT-Lehrkräftebildung nachzukommen. Die Anerkennung und Bedeutung der MINT-Bildung sollten nicht nur auf dem Papier stehen, sondern müssen sich auch in der Realität widerspiegeln.“ Notwendig sind geeignete Maßnahmen zur Unterstützung von MINT-Lehrkräften, damit sie ihre entscheidende Vermittlungsfunktion erfolgreich erfüllen können. Dazu bedarf es einer ausreichenden Finanzierung nicht nur im Lehramtsstudium, sondern auch eine gesicherte Finanzierung qualitätsgeprüfter Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen.

Der VBIO plädiert außerdem für die Einbindung der 17 Sustainable Development Goals (SDGs) in den MINT-Bereich, um den Beitrag der Bildung für gesellschaftliche und globale Herausforderungen besser abzubilden. Gerade Biologielehrkräfte können Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit in den MINT-Unterricht integrieren. Dies trägt dazu bei, das Bewusstsein für aktuelle globale Herausforderungen zu schärfen und verdeutlicht, wie MINT-Fächer dazu beitragen können, nachhaltige Lösungen zu finden.

Weitere Informationen zu den Positionspapieren des VBIO im Bereich Bildung erhalten Sie über Dr. Carsten Roller(Ressort Ausbildung und Karriere des VBIO), Telefon 0157-79086661, roller(at)vbio(dot)de oder auf der Homepage des VBIO.

Weitere Informationen:
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