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Was summt in Garten und Feld? Smartphone-App hilft, Wildbienen leichter zu bestimmen

App „Wildbienen Id BienABest“
Screenshot aus der App „Wildbienen Id BienABest“ © Schwenninger

Die meisten Menschen kennen Honigbienen. Wie viele unterschiedliche Wildbienenarten es gibt, wissen die Wenigsten. Eine neue Smartphone-App soll die Bestimmung der unterschiedlichen Arten erleichtern und so zum Schutz der bedrohten Bestäuber beitragen. Mit „Wildbienen Id BienABest“ können Interessierte rund einhundert der häufigsten und auffälligsten Wildbienen in Deutschland identifizieren. Entwickelt wurde die kostenlose App innerhalb des Verbundprojekts „BienABest“ des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI e.V.) und der Universität Ulm.

Einfach, schnell und gleich vor Ort – so sollen Anwenderinnen und Anwender mit der neuen App „Wildbienen Id BienABest“ zu bestimmenden Bienen zuordnen können. Zahlreiche hochaufgelöste Fotos von rund einhundert Bienenarten ermöglichen es, die beobachteten Tiere damit zu vergleichen und so zur richtigen Art und deren Beschreibung zu kommen. Die mobile Anwendung erlaubt eine bestandsschonende Bestimmung von Wildbienen im Feld, bei der die Bienen lebend und vor Ort taxonomisch zugeordnet werden können.
Durch die einfache Handhabung und den verständlichen Aufbau ist die App für Laien und Profis gleichermaßen geeignet. Die Wildbienenexperten Hans Schwenninger und Erwin Scheuchl haben für die App so genannte Stackingaufnahmen erstellt, die alle wichtigen Bestimmungsmerkmale wie Körperform, Farbe des Hinterleibs und Behaarung der Biene gut erkennen lassen.

Professor Manfred Ayasse vom Institut für Evolutionsökologie und Naturschutzgenomik der Universität Ulm, der das Projekt „BienABest“ wissenschaftlich betreut und auch in die Entwicklung der App eingebunden war, erklärt eine weitere wichtige Funktion: „Gelangt man bei der Bestimmung zu zwei sehr ähnlichen Arten, hilft das Feature ‚Vergleichen‘: Hier können Bilder der Bienenarten direkt gegenübergestellt werden.“ Zusätzlich wird die App auch bei Ausbildungskursen von Wildbienenexpertinnen und -experten eingesetzt, die zweimal im Jahr an der Universität Ulm stattfinden. Die App kann kostenlos im GooglePlayStore und im AppleStore herunterladen werden.

Entstanden ist die App „Wildbienen Id BienABest“ innerhalb des gleichnamigen Verbundprojekts des VDI e.V. und der Universität Ulm. Ziele von „BienABest“ sind es, den Rückgang der Wildbienen zu stoppen und den Nutzen der Bestäuber für Mensch und Natur aufzuzeigen. Denn fast 80 Prozent der heimischen Wild- und Nutzpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten wie Wildbienen angewiesen! Noch ist die effiziente Bestäubung von Nutzpflanzen wie Obstbäumen, Beeren oder Ackerfrüchten durch die Artenvielfalt der Wildbienen gesichert. Aber knapp die Hälfte der insgesamt 560 Bienenarten in Deutschland steht als bestandsgefährdet oder bereits ausgestorben auf der „Roten Liste“.

Neben der Anlage von Nistmöglichkeiten oder speziellen Wildbienenweiden werden innerhalb von „BienABest“ auch standardisierte Erfassungsmethoden für ein systematisches Langzeit-Monitoring der Wildbienen erarbeitet. Die Ergebnisse sollen dazu genutzt werden, Expertinnen und Experten zu schulen. Ein weiteres Anliegen des Projekts ist es, die Öffentlichkeit über den Nutzen und den Schutz von Wildbienen zu informieren.

Das Verbundprojekt BienABest „Standardisierte Erfassung von Wildbienen zur Evaluierung des Bestäuberpotenzials in der Agrarlandschaft“ des VDI e.V. und der Universität Ulm läuft seit 2017 und wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) mit rund 2,6 Millionen Euro gefördert. Anlässlich ihrer Sommertour gab Bundesumweltministerin Svenja Schulze zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern des Projekts Ende Juni den Startschuss für die App „Wildbienen Id BienABest“.

Die App „Wildbienen Id BienABest“ kann im GooglePlayStore (Android-Version) und im AppleStore (IOS-Version) kostenlos heruntergeladen werden.

Universität Ulm


Zum Verbundprojekt „BienABest“:

https://www.bienabest.de/