Der Einsatz für den Naturschutz zeigt Wirkung, muss aber gerade im Bereich
der Agrarlandschaft noch deutlich verstärkt werden. Das geht aus dem
zweiten Rechenschaftsbericht zur Umsetzung der Nationalen Strategie zur
biologischen Vielfalt (NBS) hervor, den das Bundeskabinett am 02. August
beschlossen hat. Die vor zehn Jahren von der Bundesregierung
verabschiedete Strategie ist die Richtschnur zum Schutz und zur
nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt in Deutschland. Der
Rechenschaftsbericht zur NBS stellt die Entwicklungen der biologischen
Vielfalt von 2013 bis 2017 dar.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Der Bericht zeigt, dass sich
die Anstrengungen für Natur und Umwelt lohnen. Da, wo Naturschutz aktiv
betrieben wird, sehen wir die Erfolge. Das gilt besonders für
Schutzgebiete, viele Flüsse und Wälder. Aber für eine flächendeckende
Trendwende beim Erhalt der biologischen Vielfalt brauchen wir vor allem
ein Umsteuern in der Landwirtschaft. Die Agrarpolitik muss endlich ihre
Verantwortung für den Naturschutz wahrnehmen.“
Die Natur in Deutschland wird nach wie vor über ihre Leistungsfähigkeit
hinaus genutzt. Der zentrale Indikator „Artenvielfalt und
Landschaftsqualität“ zeigt einen negativen Trend. Ein wesentlicher
Grund dafür sind die Intensivierung der Landbewirtschaftung und die
Zunahme von intensiv genutzten Flächen für den Anbau von
Energiepflanzen. Auch der anhaltende Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und
das Wachstum von Siedlungen und Gewerbeflächen führen zu Zerschneidungen
von Lebensräumen. Insgesamt wird die gesetzliche Verpflichtung der
Länder, ein Netz verbundener Biotope zu schaffen, das mindestens 10% der
Fläche eines jeden Landes einnimmt, noch zu langsam umgesetzt.
Zu den positiven Entwicklungen der vergangenen vier Jahre zählt, dass 14
der 16 Bundesländer mittlerweile eigene Biodiversitätsstrategien
oder-programme auf Grundlage der NBS entwickelt haben. Der Flächenanteil
streng geschützter Biotope, wo die Natur weitgehend ohne menschliche
Nutzung sein kann, konnte gesteigert werden und lag im Jahr 2014 bei 4,4 %
der Landesfläche Deutschlands. Das Ziel, bis 2020 zehn Prozent des
öffentlichen Waldes in Deutschland der Natur zurückzugeben, hat der Bund
für seinen Waldbesitz im Rahmen des Nationalen Naturerbes bereits
übertroffen.
Auch für die Renaturierung von Auen und Flüssen wurden wichtige
Grundlagen gelegt: Mit dem im Februar 2017 vom Bundeskabinett
beschlossenen Bundesprogramm „Blaues Band“ sind die Voraussetzungen
für umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen in den nächsten Jahrzehnten
geschaffen. Beim zentralen Förderinstrument zur Umsetzung der NBS, dem
„Bundesprogramm Biologische Vielfalt“, konnte die Finanzierung des
Bundes von zuvor 15 Millionen Euro auf 20 Millionen Euro im Jahr 2017
gesteigert werden.
BMUB Den Rechenschaftsbericht zur NBS finden Sie unter: www.bmub.bund.de/N54300