Der Transfer als systematische und zielgerichtete Überführung evidenzbasierten Wissens zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ist für die Fachdidaktik Biologie von besonderer Bedeutung: Zum einen ist für viele persönliche und gesellschaftliche Entscheidungen biologisches Wissen erforderlich, zum Beispiel bei Fragen zu Gesundheit, Nachhaltigkeit und neuen Technologien. Zum anderen gilt es bei der Forschungsplanung (im Sinne von Responsible Science and Innovation) auch Interessen aus der Gesellschaft zu berücksichtigen. Gerade die Fachdidaktik als Wissenschaft vom Lehren und Lernen sollte Transferprozesse adressieren, analysieren und Wege aufzeigen, wie biologisches Wissen über verschiedene Ebenen transferiert werden kann. Dabei sind sowohl die Überführung von Forschungsergebnissen in die Praxis als auch die Erwartungen der Praxis an die Fachdidaktik Biologie zu berücksichtigen. In diesem Sinne soll der Transfergedanke in Schule, Studium, Aus- und Weiterbildung sowie zwischen Ebenen auf dieser Tagung in Wechselwirkung von Forschung und Praxis thematisiert werden.
Auf der diesjährigen Tagung wird Gelegenheit sein, über bestehende Wege, Hindernisse und Potenziale gelingenden Transfers als dynamisches und rekursives Geschehen zwischen unterschiedlichen Akteurs- und Adressatengruppen zu diskutieren. Dafür sind neben theoretischen und empirischen Beiträgen aus der Biologiedidaktik auch Good Practice-Beiträge aus der Schulpraxis und Fachdidaktik willkommen.
Der Vorstand der FDdB lädt alle Mitglieder und Interessierte herzlich dazu ein, sich mit Beiträgen an der Tagung zu beteiligen. Insgesamt können fünf verschiedene Beitragsformate eingereicht werden: (1) Einzelvorträge, (2) Vortragssymposien, (3) Einzelposterbeiträge und (4) Round Tables sowie (5) Beiträge zum “Forum Wissenschaft und Schule”. Alle wissenschaftlichen Beitragsformate können sowohl empirische als auch theoretische/hermeneutische Forschungsergebnisse vorstellen.
(1) Einzelvorträge
In Einzelvorträgen können Forschungsergebnisse präsentiert werden. Autor:innen laufender Projekte, welche noch wenig belastbare Ergebnisse vorweisen, können keinen Einzelvortrag einreichen und sind eingeladen, einen Posterbeitrag einzureichen. Einzelvorträge werden durch die Tagungsorganisation inhaltlich gebündelt. Für jeden Einzelbeitrag stehen maximal 15 Minuten zur Präsentation sowie 15 Minuten zur Diskussion zur Verfügung.
(2) Vortragssymposien
Für Vortragssymposien werden keine Themenstränge vorgegeben. Die Teilnehmenden sind ausdrücklich eingeladen, sich selbst zu thematisch ausgerichteten Vortragssymposien zusammenzufinden. Auch hier wird erwartet, dass alle Beiträge belastbare Ergebnisse vorweisen. Für ein Symposium stehen 120 Minuten zur Verfügung. Die Gestaltung der Symposien (z. B. Anzahl und Länge der einzelnen Vorträge innerhalb des Symposiums, Länge der Einführung und Diskussion) erfolgt durch die Leitung des jeweiligen Symposiums. Dabei müssen immer mindestens vier Beiträge (exklusive Einleitung und Diskussion) zu einem Thema präsentiert werden. Ein Symposium muss die Arbeiten mehrerer Arbeitsgruppen integrieren.
Symposien sollten eine übergreifende Einleitung, die zum Beispiel die Theorie des jeweiligen Schwerpunkts darstellt, und eine zusammenfassende Diskussion enthalten. Diese Einleitung soll von einem Senior Scientist (mind. erfahrene:r Postdoktorierend:in) geleistet werden. Dieser Beitrag fällt nicht unter die Regel, dass jede/r Teilnehmer:in nur einen Beitrag als Erstautor:in anmelden darf. Für die zusammenfassende Diskussion können externe Diskutant:innen eingeplant werden.
(3) Einzelposterbeiträge
Posterpräsentationen ermöglichen eine intensive Diskussion und dienen insbesondere dazu, Arbeiten vorzustellen, die noch keine belastbaren Ergebnisse aufweisen können. Die Posterpräsentationen werden in Form von Postersessions zusammengefasst.
(4) Round Table
Dieses Format ist besonders geeignet, um neue - noch wenig in Forschungsarbeiten
diskutierte - Gedanken auszutauschen. Auch neuartige Forschungsansätze können in dieser Form diskutiert werden. Round Tables werden von Gruppen (2 - 4 Personen) einberufen und geleitet. Round Tables dauern immer 60 Minuten und beginnen mit kurzen Stellungnahmen durch die Organisierenden (10 Min.). Anschließend folgt eine Diskussion mit allen Teilnehmenden (50 Min.). Round Tables sollen möglichst vielen Teilnehmer:innen Gelegenheit bieten, zu Wort zu kommen. Die Ausrichtenden sind für die Moderation und die Sicherung der Ergebnisse verantwortlich.
Für die virtuelle Tagung 2021 bietet sich das Round Table-Format zusätzliche dazu an, um technisch innovative Formate vorzustellen und zu erproben. Dabei sollte auch hier die Diskussion der Teilnehmer:innen im Vordergrund stehen. Die konkrete technische Umsetzung ist in der Beitragseinreichung zu erklären.
(5) Beitrag zum Forum “Wissenschaft und Schule”
Das Forum “Wissenschaft und Schule” wird gemeinsam mit dem Arbeitskreis Schulbiologie im VBIO angeboten. Beiträge für das Forum sollen die Vernetzung von Wissenschaft und Schule deutlich werden lassen. Mögliche Formate sind Vorträge mit Diskussion, Workshops oder Vorstellungen von Good-Practice-Beispielen. Der Umfang beträgt immer 60 Minuten. Die Beiträge sollen die Diskussion um guten Biologieunterricht fördern und zur Weiterentwicklung des Biologieunterrichts beitragen. Das Forum will so zum Austausch zwischen verschiedenen Akteurgruppens anregen (Lehrkräfte, Forschende, Fachleiter:innen, Bildungsinstitute, Fachberater:innen und Mentor:innen). Neben Beiträgen zum Tagungsthema sollen bevorzugt Beiträge zu den Themenbereichen „Neue Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife im Fach Biologie“ und „Biomedizin/Humanbiologie“ eingereicht werden.
Zur Vorbereitung der Tagung bitten wir Sie, uns einen Vorschlag Ihres geplanten Beitrags (Einzelvortrag, Vortragssymposium, Einzelposterbeitrag, Round Table, Beitrag zum Forum “Wissenschaft und Schule”) einzureichen. Folgen Sie bei der Erstellung des Vorschlags den formalen Richtlinien.
Begrenzung der Beitragsanzahl
Pro Person ist es nur möglich einen Beitrag als Erstautor:in einzureichen. Ausnahmen gelten bezüglich der Symposien (inkl. Einleitung bzw. Diskussion) sowie für Round Tables und Beiträge zum Forum “Wissenschaft & Schule”. Das heißt, dass alle Personen, die ein Symposium, einen Round Table oder einen Beitrag im Forum “Wissenschaft & Schule” als Erstautor:in einreichen, zusätzlich einen (!) weiteren eigenen Beitrag (z. B. im eigenen Symposium) einreichen dürfen. Dieser Beitrag darf nicht im gleichen Format sein, z. B. nicht zwei Round Tables. Die Anzahl der Mitautorenschaften ist nicht begrenzt.
Begutachtung
Alle Beiträge werden einem Peer-Review-Begutachtungsverfahren unterzogen. Folgende Kriterien sind für die Auswahl von empirischen Vorträgen/Postern bzw. Symposien leitend: Die eingereichten Forschungsarbeiten werden hinsichtlich einer präzisen wissenschaftlichen Fragestellung, ihres Theoriebezugs sowie der angewandten Methodik, der Klarheit der Ergebnisdarstellung und der wissenschaftlichen Diskussion der Ergebnisse begutachtet. Sollten bei empirischen Studien erst wenig belastbare Ergebnisse (Pilotierungen, Vorstudien etc.) vorliegen, dann reichen Sie bitte ein Poster ein.
Theoriebeiträge (Poster/Vortrag bzw. Symposium) werden hinsichtlich ihrer inhaltlichen Qualität, ihrer Originalität und ihres Innovationsgehalts begutachtet.
Zusätzlich zu den genannten Kriterien wird bei Symposien die übergeordnete Kohärenz des Symposiums begutachtet.
Auch Roundtable-Beiträge werden hinsichtlich der Relevanz, der Zielstellung und der möglichen Partizipation der Teilnehmenden an der Diskussion begutachtet.
Beiträge zum Forum “Wissenschaft und Schule” werden durch Vertreter:innen des Arbeitskreises Schulbiologie im VBIO in Hinblick auf die Vernetzung zwischen Wissenschaft und Schule, die Förderung und Weiterentwicklung des Biologieunterrichts, Relevanz und Praxistauglichkeit geprüft.
Einreichung
Bitte reichen Sie Ihren Beitrag für die FDdB-Tagung über ConfTool ein. Die Möglichkeit, Beiträge einzureichen beginnt für alle Arten von Beiträgen am 01.04.2021 und endet am 15.04.2021, 23:59 Uhr. Spätere Einreichungen werden nicht berücksichtigt. Eine Anmeldung zur Tagung ist auch später noch möglich. Diese wird zeitversetzt freigeschaltet. Die Einreichung eines Beitrags ist nur verbindlich, wenn bis zum 18.07.2021 eine Anmeldung der:s Erstautors:in erfolgt ist und die Tagungsgebühr auf dem Konto der Tagung eingegangen ist.
Gliederung
Beitragseinreichung zu empirischen Arbeiten sollten grundsätzlich folgende Informationen enthalten:
Beitragseinreichung zu theoretischen Arbeiten sind aufgrund der vielfältigen Arten von Theoriebeiträgen an die jeweilige Zielstellung anzupassen. Sie sollten mit Blick auf die Begutachtungskriterien die folgenden Informationen enthalten:
Beitragseinreichungen zu Round Tables sollten grundsätzlich folgende Informationen enthalten:
Beitragseinreichung zum Forum “Wissenschaft und Schule” sollten u. a. die folgenden Aspekte thematisieren:
Formatierung
Die Angaben für alle Beitragsvorschläge gliedern sich in die drei Teile (1) Angaben zu den Autor:innen, (2) eine Zusammenfassung und (3) den eigentlichen Beitragsvorschlag inklusive Quellenangaben.
Beachten Sie bei der Einreichung von Vortragssymposien die folgenden Besonderheiten: Die Einreichung von Symposien erfolgt zweiteilig: Alle Teilnehmenden an einem Symposium reichen die (1) Autor:innenangaben und die (2) Zusammenfassung ein. Die Organisierenden (Chairs) eines Symposiums reichen die (3) Beitragsvorschläge für alle Teilnehmenden gesammelt ein. Zusätzlich reichen die Organisierenden des Symposiums eine Rahmung ein. Der Umfang der Rahmung und der einzelnen Beiträge entspricht dem der regulären Beiträge. Die Vorlage und Formatierungsvorgaben gelten auch für Symposienbeiträge und die Rahmung. Achten Sie bei der Beschreibung des Symposiums bitte auf eine möglichst informative Benennung des Symposium-Themas.
Bitte beachten Sie unbedingt die weiteren Hinweise in ConfTool.
Voraussichtlicher zeitlicher Ablauf
Alle Zeitangaben vorbehaltlich der personellen und technischen Umsetzbarkeit.
Praktische Hinweise
Für die Teilnahme wird ein internetfähiges Endgerät mit Video- und Tonverbindung benötigt. Gegebenenfalls muss eine entsprechende Software installiert werden. Die Verantwortung hierfür liegt bei den Teilnehmenden.
Die technische Umsetzung der Tagungsteilnahme und die konkrete Umsetzung der Formate befinden sich noch in der Planung. Wir werden hier zu gegebener Zeit entsprechende Informationen ergänzen. Dies betrifft auch den Datenschutz.
Kontakt
Die Tagung wird von einer Arbeitsgruppe unter Leitung des FDdB-Vorstandes organisiert. Sie können sich mit Fragen zur Beitragseinreichung und Tagungsanmeldung via ConfTool gerne per E-Mail an das Organisationsteam wenden. Bitte gehen Sie davon aus, dass wir versuchen werden Ihre Anfrage zeitnah zu beantworten. Trotzdem kann es - auch corona-bedingt - im Einzelfall eventuell zu Verzögerungen kommen. Auch wir organisieren erstmalig eine virtuelle Tagung und werden teilweise erst Umsetzungsmöglichkeiten für bestimmte inhaltliche und technische Herausforderungen finden müssen.
Typische Fragen und Antworten im Zusammenhang mit der FDdB-Tagung 2021 werden im Folgenden genannt. Bitte prüfen Sie zunächst, ob sich dort bereits eine Antwort für Ihr Anliegen findet bevor Sie uns kontaktieren. Die Liste wird kontinuierlich ergänzt.