Die Themenschwerpunkte in diesem Jahr waren Synthetische Biologie in Pflanzen, Synthetische Biologie am Computer, neue Ansätze um mikrobielle Stoffwechselwege und Netzwerke zu verändern, Synthetische Biologie in Säuger- und Hefezellen, neue Erkenntnisse zur Herstellung von Minimalzellen und die aktuellen Entwicklungen im Bereich Protein Engineering. Zu jedem Themenkomplex gab es drei Vorträge von hochkarätigen Wissenschaftlern sowie von Nachwuchswissenschaftlern aus dem gesamten Bundesgebiet und darüber hinaus.
Highlights bot die GASB II Konferenz auch über die wissenschaftliche Forschung hinaus. In „Visionary Talks“ stellten eingeladene Gäste ihre Zukunftsvorstellungen vor: Barbara Di Ventura (BIOSS, Uni Freiburg) sprach darüber, wie Synthetische Biologie Produkte und Therapiemöglichkeiten verändern wird – von synthetischer Milch bis zur Heilung vererbbarer Krankheiten. Jakob Schweizer (MaxSynBio, MPI Magdeburg) warf in seinem Vortrag die Frage auf, wie künstliche Zellen unsere Definition von Leben verändern werden. Sascha Pohflepp (UC San Diego, Designer) sprach über das Spannungsfeld zwischen Biologie und Design. Abschließend stellte Arren Bar-Even (MPI for Molecular Plant Physiology) seine Vision einer Wertschöpfungskette vor, die allein auf Strom und CO2 beruht.
Das vor kurzem gefallene Urteil des Europäischen Gerichtshof zu Genomeditierung hat auch viele Wissenschaftler bewegt. In einer Podiumsdiskussion erörterten Vertreter aus Politik, Ethik, Wissenschaft und Kunst, welches Maß an Regulierung von Synthetischer Biologie zwingend notwendig und welches schädlich ist.
Das Konferenzformat wurde von den Teilnehmern sehr gut angenommen und es gab viele Möglichkeiten, sich auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Das Vorhaben von GASB eine Plattform zum Vernetzen zu schaffen und einen Beitrag zur Formierung einer “Community” der in Deutschland und in den Nachbarländern tätigen Synthetischen Biologen zu leisten, ist auf einem vielversprechenden Weg.
Während der Konferenz wurde auch der erste Doktorandenpreis verliehen für außergewöhnliche und beispielhafte Forschung, die das Feld der Synthetischen Biologie maßgeblich beeinflussen wird. Thomas Schwander aus dem Labor von Tobias Erb am MPI in Marburg gewann den mit 1000€ dotierten Preis.
Die Konferenz schloss mit Dankesworten des GASB II Organisationskomitees und dem Hinweis auf die nächsten Veranstaltungen der GASB: Dem SynBio World Cafe am 13. Mai 2019 in Darmstadt und natürlich der nächsten GASB-Konferenz, die unter dem Titel „German Conference on Synthetic Biology (GCSB)“ in Kooperation mit der DECHEMA am 12. und 13. September 2019 in Aachen stattfinden wird.
GASB