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Den Datenschatz aus Wissenschaft und Forschung heben

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Forschung und Wissenschaft erzeugen heute bisher unbekannte Datenmengen. Damit aus diesen Daten breit nutzbare Datenschätze mit gesellschaftlichem Mehrwert werden, haben sich Bund und Länder im Jahr 2018 darauf geeinigt, eine Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) aufzubauen, die Forschungsdaten vernetzen und besser nutzbar machen soll. Jetzt hat das Direktorat die Arbeit aufgenommen und die ersten von bis zu 30 NFDI-Konsortien sind gestartet.

Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Daten sind der Rohstoff der Gegenwart und Zukunft. Neue Geschäftsmodelle bauen darauf auf, staatliche Institutionen müssen und können sie noch vielmehr nutzen. Auch Forschungsdaten sind die Eintrittskarte in die Zukunft für das Innovationsland Deutschland. Nur wenn wir es schaffen, diese Daten mit dem größtmöglichen Nutzen zu verwerten, werden wir unsere Wettbewerbsfähigkeit erhalten und unsere technologische Souveränität sicherstellen. Davon profitieren auch die Menschen im Alltag, etwa, wenn wir durch Daten eine pandemische Gefahr wie Corona früher erkennen oder den Klimawandel besser verstehen können. Je mehr Daten vernetzt, ausgetauscht und weiterverwendet werden können, desto größer ist die Chance, dass daraus Innovationen entstehen.

Doch viel zu oft werden die wertvollen Daten heute noch dezentral, projektförmig und temporär gespeichert. Ein disziplinenübergeifender Austausch findet zu häufig nicht statt. Und genau das ändern wir jetzt. Mit der Förderung der NFDI wollen wir Forschungsdaten für Wissenschaft, Staat, Wirtschaft und Gesellschaft besser nutzbar machen. Wir wollen den Datenschatz heben und neues Wissen und Innovationen schaffen. Dafür investieren Bund und Länder zunächst bis zum Jahr 2028 annähernd 750 Millionen Euro.“

Ziele der NFDI

Die NFDI ist ein zentraler Baustein für die Digitalisierung von Wissenschaft und Forschung in Deutschland und eines der wichtigsten Vorhaben zur Schaffung von neuem Wissen und Innovationen. Mit der einrichtungs- und länderübergreifend strukturierten sowie nachhaltig organisierten NFDI werden neue Forschungsmöglichkeiten durch breitere und bessere Zugänglichkeit von Daten und Forschungsergebnissen für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft eröffnet. Interoperabilität und disziplinübergreifende Datennutzung erlauben völlig neue Forschungsfragestellungen, neue Arbeitsmethoden und Forschungsformen und somit neue Erkenntnisse und Innovationen. Dies führt zu einer Fortentwicklung wissenschaftlicher Arbeitsmöglichkeiten, qualitativ besseren Forschungsergebnissen und innovativen Dienstleistungen für die Forschenden.

In drei zeitlich versetzten Ausschreibungsrunden sollen insgesamt bis zu 30 Konsortien (Zusammenschlüsse von Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Ressortforschungseinrichtungen, Akademien und anderen öffentlich geförderten Informationsinfrastruktureinrichtungen sowie weiterer entsprechender Akteure) gefördert werden.

In den methodisch und disziplinär offenen Konsortien sollen existierende Datensammlungen und Dienste zusammengeführt und neue, übergreifende Dienste und die sich daraus ergebenden Lösungen für das Forschungsdatenmanagement in Deutschland etabliert werden. Die NFDI stellt hierfür eine Governance-Struktur, bestehend u.a. aus einem Direktorat mit Prof. Dr. York Sure-Vetter als Direktor und einem Wissenschaftlichen Senat als Entscheidungsgremium bereit und ermöglicht damit eine Koordinierung und Umsetzung der Ergebnisse und Standards in den Konsortien. Der NFDI-Verein wurde im Oktober 2020 gegründet.

Das wissenschaftsgeleitete Verfahren zur Begutachtung der Förderanträge von Konsortien führt die DFG durch; die Entscheidungen über die Förderung trifft die GWK auf der Grundlage der Begutachtungsergebnisse der DFG. Bund und Länder fördern den Aufbau der NFDI gemeinsam mit bis zu 90 Millionen Euro jährlich zunächst bis 2028 bei einem Bund-Länder-Schlüssel von 90:10.

Mit dem Aufbau der NFDI trägt das BMBF dazu bei, dass die deutsche Wissenschaftslandschaft zukunftssicher aufgestellt und unsere Wettbewerbsfähigkeit und technologische Souveränität gestärkt werden.

BMBF


Weitere Informationen:

www.dfg.de/nfdi