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Landesbiologentag Baden-Württemberg: Nilgans, Signalkrebs und Waschbär – Eingeschleppt und geblieben

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Der Landesbiologentag der Umweltakademie und der Universität Hohenheim in Kooperation mit dem Verband VBio stand dieses Jahr unter dem Motto „Eingeschleppt und geblieben! Gebietsfremde Arten auch in Zeiten des Klimawandels“. Im Bild: Streifengänse. Dorothea Elsner

Der Landesbiologentag 2020 in Baden-Württemberg thematisierte den Umgang mit gebietsfremden Tier- und Pflanzenarten. Veranstalter waren die Umweltakademie, Uni Hohenheim und der Landesverband Baden-Württemberg im VBio.

„Fremdländische Tier- und Pflanzenarten machen sich in Europa breit, verändern unsere Umwelt und haben Einfluss auf unsere Gesundheit“, erklärte Claus-Peter Hutter, Leiter der Umweltakademie Baden-Württemberg beim Landesbiologentag am Samstag (7.11.) mit fast 450 Teilnehmern. Nur ein fundierter Umgang mit solchen fremdländischen Arten helfe, mögliche Gefahren für unsere Gesundheit und die heimische Natur einzudämmen. Hutter begrüßte die geballte Wissenskompetenz des Biologentages, die es ermögliche, das Thema Neobiota in seiner Komplexität aufzuarbeiten.

Gemeinsam mit der Universität Hohenheim und dem Verband der Biologie, der Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBio) organisiert die Umweltakademie jedes Jahr einen landesweiten Kongress, bei dem sich Fachleute aus Wissenschaft und Praxis zu aktuellen Themen aus der Biologie beraten und weiterbilden. Dieses Jahr fand der Kongress pandemiebedingt im Livestream-Format statt, Werner Eckert, Leiter der SWR-Fachredaktion „Umwelt und Ernährung“ führte gekonnt durchs Programm.

„Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen, denn er führt zu Veränderungen von Lebensräumen und schafft somit die Grundlage für Tiere und Pflanzen, die normalerweise in unserer Gegend nicht langfristig überleben könnten“, erklärte der Hohenheimer Prof. Dr. Martin Hasselmann, Vorsitzender des Verbands der Biologie, der Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBio). Prof. Dr. Julia Fritz-Steuber, Prorektorin für Forschung an der Universität Hohenheim, betonte, wie wichtig die weitere Erforschung gebietsfremder Arten sei. Sie biete Chancen, aber auch Herausforderungen.

Denn Tier- und Pflanzenarten verschwinden nicht nur und sterben aus, sondern neue, gebietsfremde Arten, wandern ein. Oft sind diese eingewanderten Arten, zu denen die Nilgänse, Amerikanische Flusskrebse oder der Waschbär als prominenteste Vertreter gehören, Grund für die Verdrängung von heimischen Tier- und Pflanzenarten oder Überträger von Krankheiten.

Beim Kongress ging es neben dem Einfluss des Klimawandels auf die Einwanderung von invasiven Arten auch um die rechtlichen Rahmenbedingungen. Am Beispiel von Signalkrebs, dem heimischen Adlerfarn, dem Asiatischen Laubholzbockkäfer u.a. wurden die Chancen und Risiken von Neobiota beleuchtet, die sich auch durch ändernde klimatische Verhältnisse und den globalen Handel ergeben.

Text: Umweltakademie / Elsner