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Genom-Editierung: Ethikgruppe der EU Kommission fordert gesellschaftliche Debatte und globale Governance

Die Europäische Gruppe für Ethik der Naturwissenschaften und der Neuen Technologien (EGE), ein unabhängiges Beratungsgremium der Kommission, hat ihre Stellungnahme zur Ethik des Genome Editing veröffentlicht. Die Stellungnahme analysiert ethische Fragen, die durch die Anwendung von Genome Editing bei Menschen, Tieren und Pflanzen aufgeworfen werden, und umfasst somit Gesundheits-, Forschungs-, Landwirtschafts- und Umweltaspekte.

Die bereichsspezifischen Analysen der Stellungnahme werden ergänzt durch übergreifende Überlegungen zu lange diskutierten Fragen, die durch das Genome Editing neu aufgeworfen werden, insbesondere zu den unterschiedlichen Bedeutungen, die dem Menschsein, der Natürlichkeit und der Vielfalt zugeschrieben werden sollten.

Die EGE fordert eine breit angelegte und integrative gesellschaftliche Debatte über Genome Editing, Bemühungen um eine gemeinsame Überwachung und ein gemeinsames Lernen im Hinblick auf regulatorische und wissenschaftliche Entwicklungen sowie ein internationales Engagement für eine globale Governance. Die Debatte sollte auf demokratischen Prinzipien beruhen, heutige und zukünftige Generationen berücksichtigen und lokale und europäische Perspektiven einbeziehen.

Die Stellungnahme wurde dem Präsidenten der Europäischen Kommission und Kommissar Gabriel (Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend) übergeben und an die Kommissare Kyriakides (Gesundheit und Lebensmittelsicherheit), Sinkevičius (Umwelt, Ozeane und Fischerei) und Wojciechowski (Landwirtschaft) weitergeleitet.

(EU-Kommission)


Ethics of Genome Editing,  ISBN 978-92-76-30140-0; DOI: 10.2777/659034