Dazu erklärt die Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek:
„Erfolgreiche Forschung braucht internationale Zusammenarbeit. Nur so kann auch die Forschung Antworten auf die globalen Herausforderungen unserer Zeit – wie zum Beispiel den Klimawandel – finden.
Der aktuelle Bericht der Bundesregierung zur internationalen Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung zeigt, dass die deutsche Forschungs- und Bildungslandschaft dies auch erkannt hat und deshalb international hervorragend vernetzt ist. Diese Vernetzung zu pflegen und zu stärken hat für die Bundesregierung und gerade für mein Ministerium eine hohe Priorität. Um die internationale Kooperation zu stärken, hat daher allein das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Jahr 2018 rund 978 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Um langfristig die Forschung zu stärken, müssen wir Bildung und Qualifizierung international ausbauen. Dabei tun wir - gemeinsam mit den Ländern und Universitäten - viel dafür, Deutschland als exzellenten Hort für Wissenschaft und Forschung zu etablieren. Vor diesem Hintergrund freut es mich besonders, dass unser Land als Studien- und Forschungsstandort immer mehr exzellente Studierende weltweit anzieht. Die ursprünglich gesetzte Zielmarke der Bundesregierung von 350.000 ausländischen Studierenden in Deutschland bis zum Ende des Jahrzehnts wurde bereits im Wintersemester 2016/2017 übertroffen. Im Wintersemester 2017/2018 ist die Zahl der ausländischen Studierenden in Deutschland noch einmal auf rund 375.000 und damit auf rund 13 Prozent aller Studierenden gestiegen.
Als Erfolg werte ich außerdem, dass die Zusammenarbeit mit Afrika in den letzten Jahren einen deutlichen Schub erfahren hat. Seit mehreren Jahren kooperiert das Bildungs- und Forschungsministerium intensiv mit Partnern aus zehn Ländern des westlichen (WASCAL) und fünf Ländern des südlichen Afrikas (SASSCAL) beim Aufbau zweier regionaler Kompetenzzentren für Klimawandel und Landmanagement. Wir unterstützen dort den Aufbau exzellenter Bildungsstrukturen. Denn Hilfe zur Selbsthilfe im Umgang mit dem Klimawandel braucht viele gut ausgebildete Menschen. Allein im Jahr 2018 betrugen die Mittel für Projektkooperationen mit Afrika 33,5 Millionen Euro. Im November 2018 hat die Zusammenarbeit mit afrikanischen Partnern mit der Veröffentlichung der Afrika-Strategie des BMBF einen neuen strategischen Gesamtrahmen erhalten.
Von Seiten der EU stellt Horizont 2020, das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, das wesentliche Umsetzungsinstrument für den Europäischen Forschungsraum dar. Deutschland hat sich im Berichtszeitraum aktiv daran beteiligt. So erhielten deutsche Einrichtungen zwischen Januar 2014 und März 2019 ca. 6,12 Milliarden Euro an europäischen Zuwendungen aus dem Programm. Deutschland liegt damit an der Spitze aller beteiligten Staaten.
Der Bericht zeigt, dass neben Wissenschaft und Forschung auch bildungspolitische Themen zunehmend an Gewicht gewinnen. Während der argentinischen G20-Präsidentschaft fand 2018 das erste Bildungsministertreffen der G20 statt. Insbesondere das deutsche duale Modell der beruflichen Bildung wird weltweit als zukunftsweisend angesehen. Das freut mich außerordentlich. Denn die berufliche Bildung bietet jungen Menschen ein solides Fundament für eine erfolgreiche Berufskarriere mit vielfältigen Aufstiegsmöglichkeiten. Inzwischen hat die Bundesregierung weltweit 16 bilaterale Kooperationsabkommen zur beruflichen Bildung abgeschlossen.
Internationale Zusammenarbeit und Vernetzung stärken den Wissenschaftsstandort Deutschland - dies belegt der Bericht eindrucksvoll."
BMBF
Zum Bericht:
www.bmbf.de/upload_filestore/pub/Bundesbericht_Internationale_Kooperation_2017_2018.pdf