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BDV 2018 wählt neuen Präsidenten - und beschließt Beitragserhöhungen

Bundesdelegiertenversammlung des VBIO 2018, Foto VBIO

Die satzungsgemäße Bundesdelegiertenversammlung des VBIO fand in diesem Jahr am 14. Dezember in Berlin statt. Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick: Der VBIO hat mit Prof. Dr. Gerhard Haszprunar aus München einen neuen Präsidenten. Die finanzielle Situation des VBIO macht eine solidarische Erhöhung aller Mitgliedsbeiträge erforderlich.

 

 

Neuer Präsident des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e. V.) ist Prof. Dr. Gerhard Haszprunar. Der Zoologe an der LMU München ist auch Generaldirektor der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns und gehört dem Präsidium des Biologenverbandes bereits seit 2014 an. „Der VBIO ist in den letzten Jahren gut vorangekommen“, so Gerhard Haszprunar. „Aber die Herausforderungen für die Vertretung der Biowissenschaften sind im gleichen Zeitraum auch deutlich gewachsen. Wir beobachten in Teilen der Gesetzgebung eine zunehmend kritische, zuweilen gar feindliche Einstellung gegenüber Wissenschaft im Allgemeinen und Biowissenschaften im Speziellen“.

Weitere Informationen zu Gerhard Haszprunar finden Sie hier.

Haszprunar übernimmt sein Amt von Prof. Dr. Bernd Müller-Röber von der Universität Potsdam, der den Verband seit 2014 geleitet hat. Die Fortschritte, die der VBIO bei der inhaltlichen Arbeit und der Positionierung im politisch-gesellschaftlichen Raum seitdem gemacht hat, sind ganz maßgeblich auf sein Engagement zurückzuführen. Vielen Dank! Bernd Müller-Röber wird sich auch weiterhin als einfaches Präsidiumsmitglied für den VBIO engagieren.

Das neu gewählte Präsidium umfasst wieder Wissenschaftler und Praktiker aus Schule, Hochschule und Forschungseinrichtungen. Als weitere Mitglieder des Präsidiums wurden gewählt: Prof. Dr. Karl-Josef Dietz (Bielefeld), Ilka Gropengießer (Bremen), Prof. Dr. Manfred Lutz (Würzburg), Prof. Dr. Gabriele Pfitzer (Köln), und PD Dr. Sabine Specht (Genf). Prof. Dr. Johannes Beckers vom Helmholtz-Zentrum München verantwortet weiterhin als Schatzmeister die Finanzen des VBIO. Prof. Dr. Felicitas Pfeifer von der TU Darmstadt engagiert sich als Sprecherin der Fachgesellschaften im VBIO, Margarete Radermacher als Sprecherin der Landesverbände. Sie übernimmt den Staffelstab von Prof. Dr. Martin Hasselmann (Hohenheim),  der die Anliegen der Landesverbände seit 2016 koordiniert und im Präsidium vertreten hatte – auch gilt ihm ein herzliches Dankeschön für sein Engagement!

In den Berichten des scheidenden Präsidenten, Prof. Dr. Bernd Müller-Röber, des Sprechers der Landesverbände, Prof. Dr. Martin Hasselmann, und der Sprecherin der Fachgesellschaften, Prof. Dr. Felicitas Pfeifer wurde der beachtliche Umfang der VBIO-Aktivitäten im ablaufenden Jahr deutlich: So hat sich der VBIO mit Fachgesprächen, Informationsveranstaltungen sowie nationalen und internationalen Eingaben dafür eingesetzt, dass die Regelungen  des „Access and Benefit Sharing“ gemäß Nagoya Protokoll für die Wissenschaft handhabbar gestaltet werden. Auch die Ankündigungen des Koalitionsvertrages „von der Biologie zur Innovation“ und die Themen Genome Editing, Schulbiologie, Studiengangsakkreditierung und Synthetische Biologie, hat der VBIO adressiert. Gemeinsam wurde mit Vertretern aus Fachgesellschaften eine Stellungnahme zur Novellierung der Gentechniksicherheitsverordnung erarbeitet und in die Verbändeanhörung eingespeist. Ebenfalls in 2018 wurde der vom „Arbeitskreis Tierversuche“ im VBIO  vorbereitete Standpunkt „Tierversuche in der biomedizinischen Forschung“ konsentiert. Last but not least erschienen sowohl die Broschüre „Deine Zukunft Biowissenschaften“, als auch die „Perspektiven – Berufsbilder für Biologen und Biowissenschaftler" in überarbeiteter Neuauflage.

Allerdings wurde - spätestens beim Bericht des Schatzmeisters - deutlich, dass die erfolgreiche Arbeit des VBIO mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen kaum aufrecht erhalten werden kann. Die Bundesdelegiertenversammlung hat sich daher auch sehr intensiv mit der finanziellen Situation des VBIO befasst. Nachdem die Mitgliedsbeiträge seit dem Jahr 2010 nicht mehr erhöht wurden, macht allein die Steigerung der Lebenshaltungskosten eine Anpassung erforderlich. Um Aktivitäten und Handlungsfähigkeit des VBIO zumindest ansatzweise zu sichern, wurde mit großer Mehrheit der Delegierten eine solidarische Anpassung der Mitgliedsbeiträge um 20% beschlossen. Die Beitragserhöhung soll bereits zum 1. Januar 2019 in Kraft treten.

Die Höhe des Mitgliedsbeitrages für eine Voll-Mitgliedschaft beträgt dann 84 statt 70 Euro. Die Mitgliedsbeiträge für ermäßigte Mitgliedschaften (nur auf Antrag) werden zukünftig 54 Euro  (Senior-Mitgliedschaft), 30 Euro (Basis-Mitgliedschaft für Schüler, Studierende, Doktoranden, Referendare, Erwerbslose oder Geringverdiener bzw. 30 Euro (Community-Mitgliedschaft für Mitglieder von VBIO-Fachgesellschaften). Auch institutionelle Mitglieder(Fachgesellschaften) und kooperierende Mitglieder werden ab 2019 um 20% höhere Beiträge zahlen.

Das neu gewählte Präsidium ist sich bewusst, dass Beitragserhöhungen unerfreulich sind - sie sind gleichwohl in der derzeitigen Finanzsituation des VBIO nicht vermeidbar. Bleiben Sie uns trotzdem gewogen! 

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