VBIO

Fachsektion Didaktik (FDdB) der Biologie im VBIO hält ihre 23. Haupttagung virtuell ab und wählt einen neuen Vorstand

Die Haupttagung der FDdB fand diesmal virtuell statt. Screenshot von Prof. Armin Baur, PH Heidelberg

Unter dem Motto »Transfer in Forschung und Praxis« veranstaltete die Fachsektion Didaktik der Biologie (FDdB) im VBIO vom 13.09.-16.09.2021 ihre Haupttagung als virtuelle Tagung via Zoom und Gather.Town. Insgesamt nahmen rund 230 Personen an der Haupttagung sowie rund 50 Personen am Forum "Wissenschaft und Schule" teil. Wissenschaftliche Erkenntnisse wurden in acht Symposien, fast 40 Vorträgen, sieben Round Table-Formate und 65 Postern präsentiert und diskutiert. Das Forum "Wissenschaft und Schule" in Kooperation mit dem AK Schulbiologie des VBIO trug mit 13 Beiträgen zur Vernetzung zwischen fachdidaktischer Forschung, Fachwissenschaft und Schulpraxis bei.

Das Tagungsmotto wurde inhaltlich in drei eingeladenen Plenarvorträgen aufgegriffen und diskutiert. Prof. Jan van Driel (Melbourne Graduate School of Education, Australien) widmete sich unter dem Titel »Professional development of science teachers: A PCK perspective« der Professionsentwicklung von Naturwissenschaftslehrkräften. Der Plenarvortrag betrachtete Pedagocical Content Knowledge (PCK) als die zentrale professionsbezogene Fähigkeit einer Lehrkraft, die zum einen durch Fachwissen und zum anderen durch facettenreiche Perspektiven auf eine adressatenspezifische Vermittlung charakterisiert ist und als hochgradig gegenstands-, personen- und situationsbezogen charakterisiert werden kann. PCK wurde im Vortrag auf das Design von Fortbildungsmaßnahmen angewendet und reflektiert. In einem weiterer Plenarvortrag gehalten von Prof. Dr. Susanne Prediger (Technische Universität Dortmund / IPN Kiel, Deutschland) zum Thema »Fachbezogener Erkenntnistransfer – Eine zentrale Aufgabe für die Fachdidaktik« wurde der Transfer in die Unterrichtspraxis als Arbeitsbereich und zugleich Forschungsgegenstand für die Fachdidaktik betrachtet. An einem mathematikdidaktischen Beispiel wurden Transferaktivitäten und Transferforschung konzeptionell betrachtet. Diskutiert wurde auch, welche Forschungsfundierung solche Implementationsstrategien benötigen. Schließlich betrachtete Prof. Anat Yarden (Department of Science Teaching, Weizmann Institute of Science, Rehovot, Israel) in ihrem Plenarvortrag mit dem Titel »Promoting dialogism in secondary school biology classrooms« die Förderung von Argumentation und Dialog im Biologieunterricht als zentrale Anforderung von Standard-Dokumenten weltweit und dessen Implementation in Schulprogrammen.

Auf der Mitgliederversammlung wurde aus den Arbeitsgruppen berichtet: Dr. Alexandra Moormann (MfN Berlin) berichtete von den Aktivitäten der FDdB-Arbeitsgruppe Außerschulisches Biologielernen, Dr. Julia Arnold (FHNW Basel) berichtete aus dem VBIO-Arbeitskreis Gesundheit und Biologie und Prof. Dr. Jorge Groß (Otto-Friedrich-Universität Bamberg stellte die Aktivitäten der FDdB-Arbeitsgruppe Digitalität und Biologiedidaktik vor. Alle Gruppen riefen Interessierte zur aktiven Mitarbeit auf.

Für die Frühjahrsschule berichtete Arne Dittmer (Universität Regensburg) und für die FDdB-IPN-Nachwuchsakademie bot Ute Harms (IPN - Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik Kiel) einen Einblick in die Aktivitäten der kommenden Runde. Vom Stand der FDdB-Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften berichtete aus dem Editorial Board Prof. Dr. Annette Upmeier zu Belzen (HU Berlin).

Der diesjährige FDdB-Nachwuchspreis wurde an Dr. Benedikt Heuckmann (Leibniz Universität Hannover) verliehen. Benedikt Heuckmann wurde für seine Dissertationsschrift »Welche Faktoren beeinflussen die Intention von Biologielehrkräften, das Thema Krebserkrankungen zu unterrichten? Eine Untersuchung im Rahmen der Theorie des geplanten Verhaltens« ausgezeichnet, die er am Zentrum für Didaktik der Biologie der WWU Münster angefertigt hat (Erstbetreuer: Prof. Dr. Marcus Hammann). In der Arbeit wurde die Intention für das Unterrichten des Themas Krebserkrankungen untersucht, wobei sowohl direkte als indirekte Faktoren identifiziert und vor dem Hintergrund der Lehrkräftebildung diskutiert werden.

Außerdem wählte die Fachsektion turnusgemäß einen neuen Vorstand für die kommenden zwei Jahre. Zur Vorsitzenden der Fachsektion wurde Prof. Dr. Kerstin Kremer (Leibniz Universität Hannover, ab Oktober 2021 Justus-Liebig-Universität Gießen) gewählt. Als stellvertretender Vorsitzender nahm Prof. Dr. Moritz Krell (IPN - Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik Kiel) die Wahl an. Beisitzerinnen und Beisitzer im neuen FDdB-Vorstand sind künftig Prof. Dr. Helge Gresch (Universität Trier, ab Oktober 2021 Universität Kassel), JProf. Dr. Daniela Mahler (Freie Universität Berlin) und Prof. Dr. Sandra Nitz (Universität Koblenz-Landau). Als Beisitzerin und Vertreterin des wissenschaftlichen Nachwuchses wird Isabell Adler (IPN - Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik Kiel) im Vorstand mitarbeiten. Als Kassenprüferin und Kassenprüfer der FDdB wurden Ilka Gropengießer (Bremen) und Dr. Joachim Elsner (TU Dortmund) gewählt. Der ausscheidenden Kassenprüferin Prof. Dr. Carolin Retzlaff-Fürst (Universität Rostock) dankt der Vorstand für ihren langjährigen Dienst in der Fachsektion.

Der neue Vorstand dankt dem ausscheidenden Beisitzer Prof. Dr. Dirk Krüger (FU Berlin) für sein fachkundiges Engagement im Vorstand insbesondere in Hinblick auf die Vernetzung in die Gesellschaft für Fachdidaktik (GFD) und dem langjährigen Vorsitzenden und Vorstandsmitglied Prof. Dr. Philipp Schmiemann (Universität Duisburg-Essen) für sein herausragendes Engagement für die Belange der Fachsektion und besonders die Verantwortung für die Umsetzung der digitalen Haupttagung 2021 und die gemeinsame Haupttagung mit der Gesellschaft für Didaktik der Physik und Chemie (GDCP) an der Universität Wien im Jahr 2019.

Als nächsten Tagungsort für die FDdB Haupttagung im September 2023 stellte das Team des Instituts für Biologie die Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg vor. Die FDdB dankt dem Standort Ludwigsburg schon jetzt für die Bereitschaft zur Tagungsausrichtung 2023 und freut sich auf das Wiedersehen.

(Kerstin Kremer) Fachsektion Didaktik der Biologie (FDdB) im VBIO


Zum Abstractband der Tagung: hier