Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft und die großen Wissenschafts- und Forschungsorganisationen, darunter die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Alexander von Humboldt-Stiftung und die Max-Planck-Gesellschaft, haben erstmals gemeinsam Anliegen und Empfehlungen für die Innovations- und Forschungspolitik der nächsten Legislaturperiode formuliert. So sollen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung bis zum Jahr 2025 von einem Anteil von drei auf einen Anteil von 3,5 Prozent am Bruttoinlandsprodukt gesteigert werden. Gefordert wird zudem, eine steuerliche Forschungsförderung einzuführen und künftig die Auswirkungen von Gesetzen auf den Forschungs- und Innovationsstandort zu überprüfen. Außerdem sollten Förderschwerpunkte künftig noch stärker ressortübergreifend und methodisch konsistent festgelegt werden. Insgesamt müssten Wissenschaft und Innovation auch künftig hohe Priorität haben.
Das deutsche Wissenschaftssystem sei zwar kooperativ, arbeitsteilig und regional breit aufgestellt, heißt es in dem Aufruf weiter. Die Chancen dieser "verteilten Exzellenz" müssten künftig aber besser genutzt werden als heute. Zusätzlich zu bestehenden und fortzuführenden Förderstrukturen sollten daher weitere Fördermaßnahmen für neuartige Forschung, Kooperation und Transfer konzipiert werden.
Industrie und Wissenschaft benötigten darüber hinaus mehr Freiräume, um neue Technologien und Geschäftsmodelle praxisnah zu erproben. Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sei weiter zu fördern und mit dem Ziel zu stärken, vollständige Innovationskreisläufe von der Grundlagenforschung bis in die Anwendung und zurück abzubilden. Dazu sollten zusätzliche Förderformate entwickelt werden, die auf engen Entwicklungspartnerschaften zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen mit komplementären Interessen und Know-how aufbauten und diese in Innovationen überführen.
Der Ausbau des Hochschulsystems sei richtig gewesen, müsse jetzt aber um eine zukunftsweisende Qualitätsoffensive ergänzt werden, für die entsprechende Mittel bereitzustellen seien. Die Lehr- und Lernbedingungen an den Hochschulen müssten gestärkt, die Beschäftigungsmöglichkeiten in der Wissenschaft verbessert und die Chancen der Digitalisierung und der wissenschaftlichen Weiterbildung ausgeschöpft werden, so die Spitzenverbände abschließend.
DFG